Noch offene Ausbildungsstellen für 2017

Stichtag für das Ausbildungsjahr 2016 war der 30. September. Die Bilanz der Bewerbungen für eine Ausbildungsstelle 2017 ist damit aber noch nicht abgeschlossen. Arbeitgeber sind jetzt gut beraten, ihre Ausbildungsstellen für 2017 der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zu melden. Jugendliche, die aktuell noch eine Ausbildungsstelle suchen, sollten so schnell wie möglich Kontakt zu „U25 – Wir machen was!“ über die Stadt Mülheim oder den städtischen Kooperationspartner in Sachen Ausbildung suchen. Freie Stellen gab es Ende September noch in den Bereichen Fachverkäufer, Augenoptiker, medizinische Fachangestellte, im kaufmännischen Bereich, als Bäcker oder Friseurin für das Ausbildungsjahr mit Start 2017.

Am Mittwoch, 2. November, zogen die Agentur für Arbeit Mülheim, die Sozialagentur, IHK, Kreishandwerkerschaft und der DGB gemeinsam Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2016. Eingeladen hatte Schulleiter Jörg Brodka ins Berufskolleg Stadtmitte: „Die berufliche Ausbildung bietet Perspektiven, die häufig vergessen werden.“ Auffällig ist, dass die Zahl von Schülern im dualen Ausbildungssystem sinkt und die der Schüler, die sich ohne Ausbildungsverhältnis am Berufskolleg aufhalten, steigt. Der Rat von Elisabeth Schulte, Unternehmerverbandsgruppe Ruhr-Niederrhein und Vertreterin der Arbeitsagentur Oberhausen, lautet: Jugendliche sollten sich möglichst früh auf Ausbildung vorbereiten. Obwohl so manche Industriefirmen derzeit unter Bürokratisierung, hohen Abgaben oder Absatzschwierigkeiten leiden, haben die Ausbildungsfirmen die Anzahl der Ausbildungsstellen beibehalten oder sogar erhöht, vermeldet die Fachfrau von der Unternehmerseite. Ob Vallourec sein Ausbildungszentrum tatsächlich von Mülheim nach Düsseldorf umsiedelt, sprach DGB-Jugendbildungsreferent Jan Mrosek an, wird abzuwarten sein und wird von DGB-Seite kritisch beobachtet.

Zum Stichtag 30.09.2016 wurden in Mülheim 696 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 50 Verträge mehr als 2015, so Franz Roggemann von der IHK Essen: „Die Steigerung hatten wir erhofft, aber nicht erwartet.“ 2016 war der Zuzug von Flüchtlingen auf dem Ausbildungsmarkt kaum zu bemerken - 27 fanden in Mülheim eine Ausbildungsstelle, vor allem im Handwerk. Das Handwerk, vertreten durch Barbara Yeboah, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim/Oberhausen, zeigte sich ebenfalls mit konstanten Zahlen zufrieden. 2015 wurden in Mülheim 485 Ausbildungen begonnen, 473 Ausbildungsverträge wurden bis September unterzeichnet. Yeboah: „Man kann sich aber auch noch kurzzeitig finden.“

Auch Klaus Konietzka, Leiter der Sozialagentur zeigt sich vor allem mit der Kooperation aller Mülheimer Ausbildungspartner zufrieden. Etwa 400 Schülerinnen und Schüler wurden von Seite der Stadt beraten, 350 Ausbildungsverträge wurden geschlossen. Alle U25 konnten mit Stellen versorgt werden. Erfolgreich waren vor allem Aktionen wie die Azubi-Messe „speed dating“, die 1.800 Jugendliche erreichte. Die kommende Herausforderung wird es sein, so Konietzka, jugendliche Flüchtlinge in den Ausbildungsmarkt zu integrieren. 600 junge Flüchtlinge werden nach Ablauf ihrer Verfahren ab 2017 dem Arbeitsmarkt in Mülheim zur Verfügung stehen.

Auch Christiane Artz von der Agentur für Arbeit Oberhausen / Mülheim ist zufrieden. Nur 41 Bewerber auf Ausbildungsstellen aus Mülheim konnten bislang noch nicht vermittelt werden. Es gab 86 mehr Ausbildungsstellen gegenüber 2015. Artz: „Fazit: Es gab mehr Stellenangebote, dennoch darf das Angebot von Arbeitgeberseite jetzt nicht eingestellt werden.“ Noch können Stellen für 2017 besetzt werden.

Autor:

Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr

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