Neue Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt im Dichterviertel
Kimberley hat einen platten Reifen und Mohamad findet seinen Gepäckträger nicht mehr schick. Mittwochs ab 16 Uhr kommen Schülerinnen und Schüler aus der Nachbarschaft in Eppinghofen zur neuen Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt, um selbständig ihre Fahrräder zu reparieren.
Die Mülheimer Initiative für Klimaschutz hat das Projekt gemeinsam mit dem Stadtteilmanagement Eppinghofen und der Gemeinschaftsgrundschule am Dichterviertel ins Leben gerufen. „Klimacampus für alle Generationen“ lautet das Motto des Gesamtprojekts.
Offenes Angebot für alle
Die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt Eppinghofen, die im ehemaligen Hausmeisterhaus, Bruchstraße 85, zwischen Grundschule und Turnhalle, ihre Räume hat, ist ein Teilprojekt. Dank der Unterstützung der Schulleiterin der Grundschule und Mitteln von der Bezirksregierung konnte die Fahrradwerkstatt eingerichtet werden. Lena Spörl vom Klimacampus: „Die Fahrradwerkstatt ist ein offenes Angebot. Mittwochs von 16 bis 18 Uhr kann jeder mit seinem Fahrrad herkommen.“ Die Werkstatt ist offen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die ihr Fahrrad selbst reparieren, pflegen oder daran basteln wollen. Mitmachen kann jeder, so Lena Spörl. Die Fahrradwerkstatt passt gut in das Umweltprojekt in Eppinghofen. Ziel des Klimacampus ist es, durch zahlreiche Projekte das Miteinander im Stadtteil zu fördern. Der Klimacampus ist ein Begegnungsort für die Nachbarschaft.
Anleitung mit Selbsthilfe
Den Gepäckträger hat Mohamad bereits abmontiert. Matthias Neef hilft ihm dabei. Er ist einer der ehrenamtlichen Helfer und lobt das gute Netzwek in Eppinghofen. Seinen Nachbarn, Heinz Scherello, konnte er schnell für die Fahrradwerkstatt begeistern. Mohamad: „Jetzt kommt noch der Dynamo ab.“ Elektrolichter sind nicht nur schicker, das Rad wird auch schnittiger und schneller. Zum Schluss werden noch die Schutzbleche abmontiert und das Rad ist kaum wiederzuerkennen. Fahrräder hat Matthias Neef auch von der Talentwerkstatt Styrum, Mellinhofer Straße, gespendet bekommen.
Lena Spörl: „Im Rahmen des Klimacampus kam das Projekt als Wunsch aus der Nachbarschaft zustande.“ Seitdem der alte Schulhof direkt an der Bruchstraße als Nachbarschafts-Treffpunkt wegfällt, wird nach Ausweichflächen gesucht. Ein Vater spielt mit zwei Kindern in der Nähe. Dort sind Trampoline in den Boden eingelassen. Neef: „Der ehemalige Schulhof war für den Stadtteil wichtig.“ Hier haben sich immer Familien mit Kindern getroffen.
AG für Jugendliche nach den Ferien
Es kommt ein viertes und fünftes Kind: Beide Räder haben einen Platten – auch noch das Hinterrad. Carsten Voß von der PIA hilft. Nach den Ferien machen Jugendliche eine AG rund um das Fahrrad. Voß: „Den Schülern der Schule 2.0 wird dann gezeigt, was man alles selbst machen kann.“ Auch die PIA hatte Räder zur Verfügung gestellt. Lena Spörl: „Öl und Werkzeuge ist alles da. Nur spezielle Ersatzteile müssen eventuell selbst besorgt werden.“ Eine Ausweichfläche zum Fahrradfahren ist der Schulhof der ehemaligen Hauptschule, heute Schule 2.0. Mittwoch nach den Pfingstferien öffnet die Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt wieder um 16 Uhr.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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