Nachruf: Friedrich (Fitti) Klucken - das Atelier wird noch ein letztes Mal geöffnet sein
Der plötzliche Tod von Friedrich (Fitti) Klucken, Meistertöpfer und Mülheimer Urgestein, hat viele seiner Freunde, Bekannte, Schüler und Kursteilnehmer erschüttert. Noch im Sommer hatte Hundefreund Friedrich Klucken, geboren 1949, dem jungen Straßenhund „Ola“ ein neues Zuhause gegeben. Die wilde Ola machte Fortschritte, und war nach kurzer Zeit auch bei Töpferkursen im Haus Ruhrnatur dabei. Im Haus Ruhrnatur leitete Fitti seit 20 Jahren nicht nur Töpferkurse, sondern war dem Team dort auch durch unzählige Aktionen tief verbunden. Stefanie Krohn: „Den Kontakt hatten wir mit der Persönlichkeit Fittis, der immer freundlich war und es gut mit Kindern konnte.“ Er war eine Art Idealist, lebte für seine Sache und das passte einfach.
Stefanie Krohn, die regelmäßigen Kontakt zu Fitti hatte, erinnert sich an das letzte Telefonat. Da lag er schon im Krankenhaus. Er klagte über starke Schmerzen im Rückenbereich. Eine Operation war für die kommende Woche geplant. Dazu ist es aber nicht gekommen. Er verstarb am 25. Januar. Anonym ist er im engen Familienkreis in der Nordsee bestattet worden. Ein großer Künstler und bekannter Mülheimer, der immer wieder zu Scherzen aufgelegt war. Seine Mutter Anneliese Klucken (92) erinnert sich, wenn sie mit ihm unterwegs war: „Beim Spazierengehen mit einem seiner vielen Hunde hielt er immer wieder an und erzählte Bekannten seinen neuesten Witz.“
Heute lebt seine Schäferhündin Ola mit in der Familien Klucken, die immer schon Hunde hatten. Anneliese Klucken ist das Familienzentrum für die vier Kinder, die alle mit der Töpferei leben. Fitti, der Älteste, rief die Mutter jeden Morgen um Punkt 8.30 Uhr an. „Jedes der Klucken-Kinder hat seine eigene Keramiker-Laufbahn,“ so Ernst-Gerd Klucken. Fitti hatte sein Atelier in Speldorf, Lindenstr. 58. Für die Geschwister Anne, Michael und E.G. ist es schwer, ein ganzes Lebenswerk aufzulösen - nach 40 Jahren Ateliergeschichte.
Anneliese Klucken: „Fitti war wie ein Uhrwerk. Jeden Morgen ging es ins Atelier. Abends machte er es sich gern gemütlich.“ Fitti war Einzelgänger, aber auch ein Familienmensch. Er hatte in den 70er Jahren BWL studiert, arbeitete aber schon bald nach dem Studienabschluss in seiner ersten Werkstatt als Töpfer an der Mellinghofer Straße, dann in Speldorf. Sein Lebenswerk ist sein Atelier.
Nachdem eine Töpfergruppe, die seit 20 Jahren existiert, allen voran Familie Petersen, noch einmal persönlich von Fitti und seinem Atelier Abschied nehmen möchte, bittet die Familie um kurze schriftliche Mitteilung an die Adresse Lindenstr. 58, um ein Zusammentreffen und eine kleine Gedenkfeier zu organisieren. Am Samstag, 17. März, um 15 Uhr wird die Familie das Atelier noch ein letztes Mal im Gedenken an Fitti öffnen.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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