Nach Absturz in der Schweiz: "Tante Ju"-Flüge ab Essen/Mülheim gestrichen
Auch in diesem Jahr wurde das legendäre Flugzeug des Herstellers Junkers wieder auf dem Flugplatz Essen/Mülheim erwartet. Doch der Lizenznachbau der legendären JU 52, liebevoll "Tante Ju" genannt, wird nach dem tragischen Absturz einer "originalen JU" am vergangenen Samstag in den Schweizer Alpen nicht starten.
Die fliegende Legende, von der es aktuell noch zwei originale Junkers und vier Lizenznachbauten von Construcciones Aeronáuticas (CASA) im flugfähigen Zustand gibt, gastierte in den vergangenen Jahren regelmäßig in Essen/Mülheim. Von hier aus wurden Rundflüge mit einer Dauer von rund 40 Minuten angeboten. Am 24. und 25. August waren elf Starts vorgesehen. Diese wurden vom Betreiber der Maschine, Ju-Air, gestrichen.
Ju-Air war auch Betreiber der in der Schweiz abgestürzten Maschine, bei der alle 20 Insassen ihr Leben verloren. Da für die künftigen Rundflugaktionen in der Schweiz und Deutschland nur noch zwei Maschinen zur Verfügung stehen und die Nachfrage weiterhin sehr hoch ist, habe man beschlossen, unter anderem die Rundflüge in Essen/Mülheim ausfallen zu lassen, damit die restlichen Rundflugkontingente gerecht verteilt werden können, heißt es auf der Homepage des Veranstalters. Die Termine in Mönchengladbach, Leverkusen und Mainz-Finthen werden demzufolge wie geplant stattfinden.
Auch die einzige einsatzfähige Maschine der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung, 1936 in Dessau gebaut, wird weiterhin fliegen. Die Stiftung listet insgesamt 19 deutsche Abflugorte für Rund- und Streckenflüge auf.
Ihren Erstflug als dreimotorige Maschine absolvierte die Junkers JU 52 am 7. März 1932. Sie prägte den zivilen Luftverkehr wie nur wenige Flugzeuge und ist heute eines der bekanntesten historischen Flugzeuge aus deutscher Produktion überhaupt. Bei CASA in Spanien wurden ab der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs und nach dessen Ende insgesamt 170 weitere Flugzeuge hergestellt.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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