Mülheimerin ist Kandidatin bei Jörg Pilawas Show "Deutschlands Superhirn 2011"
Hunderte von Bildern mit Babys liegen neben dem Bett, etliche Wonneproppen-Seiten der Mülheimer Woche daneben. Die elfjährige Jule Kupsch bereitet sich auf einen großen Auftritt vor. Am Mittwoch, 28. Dezember, gehört sie zu den Kandidaten der ZDF-Show „Deutschlands Superhirn 2011“ mit Jörg Pilawa. Denn sie kann alleine anhand der Fotos von rund 1.000 Babys Name und Geburtsdatum nennen. Bevor Jule am Wochenende mit ihrer Familie zu der Aufzeichnung nach Berlin fliegt, sprach die Mülheimer Woche mit der Schülerin und ihrer Mutter Sabine Kupsch.
Mülheimer Woche: Jule, wie kamst du eigentlich dazu, die Wonneproppen-Seiten der Mülheimer Woche zu sammeln?
Jule: „Ich fand die Babys so süß. Da habe ich 2006 angefangen, die Seiten aufzubewahren.“
Sabine Kupsch: „Nicht nur das, du hast sie auch ständig wieder in die Hand genommen und uns immer gezeigt, wer gerade an dem Tag Geburtstag hat.“
Jule (lacht): „Ja, ich hab dann auch immer Zettel gemacht, ‚Herzlichen Glückwunsch‘ darauf geschrieben und den Zettel an mein Fenster geklebt.“
Wann hat man denn in der Familie gemerkt, dass Jule die Babys alle auswendig konnte?
Sabine Kupsch: „Meinem Mann ist das 2008 aufgefallen. Da schnappte er sich die Zeitung und fragte sie ab. Und sie wusste alle. Aber Zahlen und Namen konnte sie sich immer schon gut merken. In der Grundschule zum Beispiel kannte sie alle Kinder mit Namen.“
Jule: „Meine Oma kam dann auf die Idee, sich damit bei ‚Wetten, dass...‘ zu bewerben. Zuerst hielten das alle für einen Witz, aber dann habe ich zu meinem Papa gesagt, meld‘ mich an.“
Du hast ja dann im Sommer 2010 eine Einladung zum Casting in München erhalten und warst dort so überzeugend, dass im Herbst eine Wettzusage folgte. Nachdem Thomas Gottschalk seinen Rücktritt angekündigt hatte und in diesem Jahr weniger Shows als geplant stattfinden konnten, wurde dein Wetteinsatz im Frühjahr wieder abgesagt. Was passierte dann?
Jule: „In den Sommerferien hat sich eine Castingfirma bei uns gemeldet, die durch das ZDF auf mich aufmerksam geworden ist. Die waren dann bei uns, haben mich getestet und einen kleinen Film für die Produktionsfirma gedreht.“
Sabine Kupsch: „Und schon eine Woche später, wir waren gerade im Urlaub auf einem Bauernhof, hat sich Endemol gemeldet, dass man Jule als Kandidatin haben will.“
Hast du dann richtig angefangen zu lernen? Schließlich musst du für die Show alle Babys von 2006 bis 2010 und sogar noch einige von 2011, die wir erst noch veröffentlichen, können?
Jule: „Naja, soviel hab‘ ich da noch nicht gemacht. Eigentlich übe ich erst seit ein paar Wochen öfter.“
Du hast Jörg Pilawa auch schon persönlich kennengelernt?
Jule: „Am letzten Schultag vor den Herbstferien hat mich das Team überrascht, sie haben mich in der Schule besucht. Alle wussten Bescheid, die Lehrer, meine Klassenkameraden, meine Eltern, nur ich nicht. Wir hatten gerade Bio-Unterricht und ich stand am Waschbecken, als die Tür aufging, Jörg Pilawa hereinkam und ‚Hallo, Jule‘ sagte.“
Was hat das Team in der Schule gemacht?
Jule (grinst): „Jörg hat mit uns mikroskopiert. Und zwischendurch hat er allen Autogramme gegeben.“
Warum war denn das Kamerateam in der Schule?
Jule: „Sie haben für die MAZ gedreht, einem Einspielfilm für die Sendung. Wir waren danach auch noch beim Training in meinem Fußballverein und anschließend zu Hause. Auch am Samstag hat das Team bei uns gedreht. Wie ich mit meiner Familie im Garten Fußball spiele, mit meinem Kaninchen und natürlich auch beim Lernen mit den Bildern. Außerdem haben sie Interviews gemacht mit mir, meinen Eltern und meinen Brüdern. Und das alles für nur vier Minuten Film. Aber das hat total viel Spaß gemacht, ich war richtig traurig, als der Tag vorbei war und sie wieder weggefahren sind.“
Sabine Kupsch: „Das war wirklich ein toller Tag. Alle im Team waren total locker und unkompliziert. Nach dem Drehen haben wir alle um den Tisch gesessen und Pizza gegessen.“
Was haben deine Freunde und Klassenkameraden zu deinem Auftritt gesagt?
Jule: „Sie freuen sich, vor allem, weil sie auch Jörg Pilawa dadurch kennenlernen konnten. Und sie beneiden mich ein bisschen um die zwei Tage schulfrei, die ich dafür kriege. “
Macht sich dein gutes Gedächtnis auch in der Schule bemerkbar?
Jule: „Ja, Vokabeln lernen kann ich zum Beispiel gut. Aber das macht nicht so viel Spaß wie die Babys, deshalb bleibt nicht immer alles so gut hängen. Meine Lieblingsfächer sind Sport und Französisch. “
Am Wochenende fliegst du mit deiner Familie zur Aufzeichnung der Sendung, die am 28. Dezember ausgestrahlt wird, nach Berlin. Bist du schon aufgeregt?
Jule: „Ein bisschen schon. Aber das ist immer so: Erst habe ich richtig Lampenfieber, aber wenn es los geht, werde ich ruhig.“
Worauf freust du dich denn am meisten?
Jule: „Auf Jörg (Pilawa, die Red.) und Andi, den Regisseur der MAZ. Und dass ich das erste Mal im Leben fliege. Außerdem ist das das erste Mal seit sieben Jahren, dass wir mit der kompletten Familie wegfahren.“
Weißt du schon, was dich in der Sendung erwartet?
Jule: „Ich weiß, dass noch andere Kinder dabei sind, einer davon Gedächtnisweltmeister. “
Gibt es denn etwas in Berlin, was du dir nach der Aufzeichnung auf jeden Fall anschauen willst?
Jule: „Ich möchte unbedingt in den Ritter Sport-Laden, da kann man sich die Schokolade selber zusammenstellen. Und das Brandenburger Tor sehen, auch die Mauer. Außerdem will ich mir ein T-Shirt bei Abercrombie & Fitch holen.“
Willst du eigentlich auch weiterhin die Wonneproppen-Seiten der Mülheimer Woche sammeln?
Jule: „Klar, auf jeden Fall. Ich freue mich schon auf die Seiten.“
Zur Person: Jule Kupsch ist elf Jahre alt und hat zwei Brüder, Jannes (sieben) und Fabian (23). Sie geht in die siebte Klasse der Luisenschule und ist nicht nur die Jüngste der Klasse, sondern auch der Jahrgangsstufe, da sie in der Grundschule die erste Klasse übersprungen hat. Jule spielt Fußball in der SG Essen-Schönebeck , macht Leichtathletik im TSV Viktoria.
An dieser Stelle auch noch einmal einen herzlichen Dank der Redaktion an alle Eltern, die sich damit einverstanden erklärt haben, dass Bild, Name und Geburtstdatum ihres Babys in der Sendung genannt werden können.
Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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