Mülheimer Senioren Union steht hinter "lautem" Nachwuchs
Wer nur zu gern Kinderlärm, mag er auch noch so sympathisch sein, mit dem Hämmern eines Presslufthammers vergleicht und ihn als „eine unzumutbare Lärmbelästigung“ empfindet, löst in der Politik eine Welle der Empörung aus.
Ins Rollen gebracht hatte diese Welle der CDU-Politiker Leonhard Kuckart, gleichzeitig Bundes-Vize der CDU-Seniorenorganisation. Er plante, die generelle Zulassung von Kindertageseinrichtungen in Wohngebieten für verfassungswidrig erklären zu lassen. Ohne Erfolg: Mit der vom Bundeskabinett verabschiedeten Gesetzesänderung im Bundes-Immissionsschutzgesetz wurden jetzt die Hürden für neue Kindertageseinrichtungen und Spielplätze in Wohngebieten gesenkt - mit der Begründung, dass Kinderlärm sozialadäquat sei. Krach sei eben nicht gleich Krach, findet Umweltminister Norbert Röttgen. So werden Klagen wegen Lärmbelästigung in Zukunft weniger Erfolg haben.
Hinter der Gesetzesänderung steht auch Kuckarts Parteifreund Michael Paul: „Kinderlärm gehört zur Gesellschaft dazu und es muss möglich sein, dass Eltern ihren Nachwuchs in der Nähe ihrer Wohnung in einer Kita unterbringen können. Denn wir möchten keinen Kindertourismus.“ Vor allem aber möchte man sich für eine kinderfreundlichere und tolerantere Gesellschaft stark machen. „Wir fordern angesichts der demografischen Entwicklung mehr und nicht weniger Kinderlärm“, bringt es Sven Volmering, Chef der Jungen Union in NRW, auf den Punkt.
Auch in der Vorstandssitzung der Mülheimer Senioren Union unter der Leitung der Vorsitzenden Ingrid Kohlbrei wurde einstimmig bekräftigt, dass man die Meinung des Meinung des Landesvorsitzenden Leonhard Kuckart nicht teile, sondern vielmehr hinter der Aussage des Bundesvorsitzenden Prof. Dr. Otto Wulff stünde, der von einem „klaren Signal für eine kinderfreundliche Gesellschaft“ spricht. Weiterhin sind die Mitglieder der Mülheimer Senioren Union der Ansicht,. dass Kuckart als Landesvorsitzender nicht mehr tragbar sei.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.