Mülheimer feierten ihren Rosenmontagszug
Von Regina Tempel
Das Schneechaos der letzten Woche war vergessen - trocken und kalt präsentierte sich das Wetter an diesem Rosenmontag. Gefühlte 44.444 Besucher, wie Prinz Dirk I. gezählt haben will, oder vielleicht doch mehr 37.000 närrische Besucher, wie die Polizei schätzte, säumten den Straßenrand, als sich der Rosenmontagszug durch die Innenstadt schlängelte.
Bonbons flogen diesmal nicht zurück, wie Kinderprinz Leon I. fröhlich bemerkte, aber der Wind blies so manche der Chips- und Popcorntüten, Plastikbälle und Frisbees in eine ganz andere Richtung, als es die Jecken auf den Wagen beabsichtigten. Viele verkleidete Kinder säumten wieder den Straßenrand und sammelten Kamelle und Plüschtiere; aber auch die Bauarbeiter auf dem Ruhrbania-Gelände am Hafenbecken, die für den Zug eine kurze Pause einlegten, bekamen diese ausreichend versüßt.
Nach rund zweieinhalb Stunden erreichten die 30 Wagen und die Fußgruppen ihr Ziel an der Schloßbrücke. Während die Fahrzeuge der MEG bereits die Straßen säuberten, zogen die Jecken bereits eine positive Bilanz. Sowohl Polizei als auch DRK freuten sich über einen ruhigen Tag ohne Einsätze. Auch die Jugendschutzkontrollen zeigten Wirkung: Bei 70 Kontrollen wurden nur fünf junge Besucher mit Alkohol ertappt, der konfisziert wurde, lediglich einer von ihnen war noch minderjährig. Reibungslos klappte das Absperren der Innenstadt innerhalb von 15 Minuten, nur zwei Wagen mussten abgeschleppt und 29 Verwarnungen wegen falschem Parken erteilt werden.
Die Mitglieder des Führungsstabes, die in der Feuerwache zusammensaßen, um im Notfall sofort handlungsbereit zu sein, erlebten "den langweiligsten Zug seit langem". Sprich: die Mülheimer haben so friedlich gefeiert, dass alle Helfer und Rettungskräfte nichts zu tun hatten.
Bei der Bewertung der Karnevalswagen durch die Vorsitzenden aller Karnevalsgesellschaften räumte in diesem Jahr die KG Düse richtig ab. Die durch den Hauptausschuss mit 250, 150 und 100 Euro dotierten ersten drei Plätze gingen bei den Motivwagen an den Jubiläumswagen 55 Jahre Hauptausschuss (1. Platz), 11 Jahre Wagenbau KG Düse (2. Platz) und dem Umweltwagen mit Schwan (3. Platz). Den ersten Platz bei den Gesellschaftswagen belegte die Sphinx der KG Düse, den zweiten Platz holte der Tierwagen der KG Houltköpp und dritter wurde der Pyramidenwagen der KG Düse, mit elf Jahren übrigens der jüngste der Mülheimer Karnevalsvereine. Die Wagenbauer der Karnevalisten erhielten von allen Seiten Lob: Immer besser werden ihre Künste.
Bevor auf den verschiedenen Rosenmontagsbällen weitergefeiert wurde, hielt man bei der Pressekonferenz nach dem Zug noch einmal inne. Vertreter des Hauptausschusses und der Karnevalsvereine legten eine Schweigeminute ein und gedachten Heinz Schmidt, Vizepräsident der KG Mülheimer Stadtwache, der bei der Altweiberparty in Saarn am Donnerstag tot auf der Bühne zusammengebrochen war (mehr dazu hier). Zu seinem Gedenken waren an allen Treckern im Zug schwarze Trauerbinden angebracht. "Wir haben intern getrauert, aber wir sind sicher, dass Heinz gewollt hätte, dass wir weitermachen", betonte Heiner Jansen, Präsident des Hauptausschusses Groß Mülheimer Karneval.
Eine Fotostrecke von: PR Fotografie Köhring (Andreas Köhring, Pia Kamps, Julia Althoff, Leon Plehm, Lilli Sudowe)
Das Voting der Mülheimer Woche und der Volksbank Rhein-Ruhr für den schönsten Wagen des diesjährigen Rosenmontagszuges finden Sie hier
Autor:PR-Foto Köhring aus Mülheim an der Ruhr |
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