„Mit Lächeln und Charme viel gewuppt“: Der Mülheimer Hartmut Buhren ist neuer Vorstandsvorsitzender des Handelsverbandes Ruhr
„Halb zogen sie ihn, halb sank er hin.“ Der Mülheimer Hartmut Buhren, neuer Vorstandsvorsitzender des Handelsverbandes Ruhr, antwortet lachend auf die Frage, wie man denn zu einem solchen verantwortungsvollen Amt komme.
Auf jeden Fall ist die Chefposition im Vorstand des „Drei-Städte-Verbandes“ für Essen, Oberhausen und Mülheim für den 59jährigen Geschäftsführer des Baustoffzentrums Harbecke an der Xantener Straße und des Hagebaumarkts an der Weseler Straße weder Last noch Belastung. Der Gesprächspartner gewinnt sofort den Eindruck, das neue Amt macht ihm Spaß. Bisher war er ja auch schon seit einigen Jahren Vorsitzender der Ortsvereinigung Mülheim des Handelsverbandes.
Die zusätzliche Verantwortung scheint den passionierten und ambitionierten Radfahrer eher zu reizen und zu motivieren. Hartmut Buhren: „Es ist ja auch nicht so, dass ich jetzt stunden- oder gar tagelang für den Verband unterwegs bin.“
Zudem kann er organisieren, und er ist organisiert. Seinen Beruf könnte er vermutlich sonst auch nicht so erfolgreich ausüben. Der Vorstandsvorsitz im Handelsverband Ruhr ist ein Ehrenamt. Unterstützt wird er darin von seinen Vorstandskolleginnen und -kollegen aus den drei Städten. Natürlich, das Wohl „seiner“ Stadt Mülheim an der Ruhr und der hier tätigen Einzelhändler liegt ihm besonders am Herzen.
Scharnier und Bindeglied
Der Handelsverband versteht sich von je her als Interessenvertretung für den Einzelhandel, als Arbeitgeber-, Berufs- und Wirtschaftsverband sowie als Tarifpartner. Marc Heistermann, hauptamtlicher Geschäftsführer, weist zudem darauf hin, dass Rechts- und Prozessberatung für die Mitgliedsbetriebe zum zusätzlichen Service gehören. Natürlich ist der Verband auch in ständigen Gesprächen mit den Stadtverwaltungen und Behörden: „Unsere vielfältigen Informationen und Tipps geben wir natürlich immer sofort an unsere Mitglieder weiter. Wir sind eine Art Scharnier, ein Bindeglied.“
Das habe sich etwa bei den Verkaufsoffenen Sonntagen als hilfreich und nützlich erwiesen. Buhren: „Wir haben eine klare Linie. Verkaufsoffene Sonntage müssen einerseits Rechtssicherheit haben, andererseits aber auch als Wirtschaftsfaktor in Betracht gezogen werden.“ Mülheim bestehe nicht nur aus der Innenstadt, sondern habe auch eine Verpflichtung den Stadtteilen und ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber.
„Wir sind manchmal hartnäckig und möglicherweise deshalb nicht immer ein Wunschgesprächspartner“, erläutert Marc Heistermann. Aber nur durch Gespräche komme man sich näher und dadurch in der Sache weiter. Er ist sich ganz sicher, dass Hartmut Buhren sein neues Amt bestens ausüben werden: „Mit Charme und Lächeln hat er schon viel gewuppt.“
Es gibt Nachholbedarf
In anderen Städten ist der Einzelhandel bei den Stadtoberen zur Chefsache gemacht worden. In Mülheim sei dies bedauerlicherweise (noch) nicht der Fall, stellt Hartmut Buhren mit Bedauern fest. Hier gebe es eindeutig Nachholbedarf. Man dürfe neue Ideen auch nicht vornherein als unrealistisch abtun. So kann sich der neue Vorstandsvorsitzende des Handelsverbandes Ruhr durchaus vorstellen, dass man mit dem Öffentlichen Nahverkehr in die Stadt fährt, dort für einen bestimmten Betrag einkauft und danach kostenfrei zurückfahren kann. Es könne auch nicht angehen, dass man in großen Einkaufszentren in der Region kostenlos parken könne, während in der Mülheimer City fast alles „bewirtschaftet“ sei.
Neue Ideen und vor allem deren Umsetzung seien auch in und für Mülheim dringend erforderlich. Und dazu bedarf es offener Gespräche auf Augenhöhe. Hartmut Buhren und Marc Heistermann haben manchmal den Eindruck, „dass hier kritische Geister nicht so gerne gesehen sind.“ Das zu ändern, sei ein Gebot der Zeit. Und Hartmut Buhren wird alles daran setzen, das auf den Weg zu bringen.
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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