Luisenschule legt zu - GHS Bruchstraße schafft Mindestanzahl

Die Luisenschule ist auch in diesem Jahr das am stärksten nachgefragte Gymnasium. | Foto: Nicole Trucksess
  • Die Luisenschule ist auch in diesem Jahr das am stärksten nachgefragte Gymnasium.
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933 Schülerinnen und Schüler haben sich am Mittwoch und Donnerstag für die Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen in Mülheim angemeldet, und damit 70 weniger als noch im Vorjahr. Einige Schulen konnten ihre Anmeldezahlen halten, andere verzeichnen einen Rückgang.

Die einzige deutliche Gewinnerin ist die Luisenschule. Das Gymnasium meldet 153 Anmeldungen, das sind elf mehr als 2011. Die Otto-Pankok-Schule hingegen, die noch im Vorjahr einen deutlichen Zuwachs hatte (78 Schüler) hat mit 51 Anmeldungen wieder deutlich verloren. Auch das Gymnasium Broich hat mit 100 Anmeldungen 26 weniger als im Jahr zuvor. Die Gymnasien Heißen (125) und Karl-Ziegler-Schule (95) konnten ihre Anmeldezahlen weitgehend stabil halten. Insgesamt sind an den Gymnasien 51 Kinder weniger angemeldet worden als 2011.

Die Realschulen haben ihre Anmeldungen stabil gehalten. Insgesamt 357 (Vorjahr 369) Kinder haben diese Schulform gewählt. Die Realschule Broich verzeichnet 126 Anmeldungen (Vorjahr 134). Die Realschule Mellinghofer Straße hat ebenfalls 126 Anmeldungen (Vorjahr 135). Die Realschule Stadtmitte haben 105 Kinder gewählt (Vorjahr 100).

Spannend ist die Situation an den beiden Hauptschulen, gerade vor dem Hintergrund des Streites um den Erhalt der Hauptschule Bruchstraße. Die Schule am Hexbachtal hat mit 33 Anmeldungen vier mehr als im Vorjahr, die Schule an der Bruchstraße hat mit 20 Anmeldungen sechs weniger - aber immer noch genug für den Erhalt: 18 Anmeldungen sind laut Bezirksregierung nötig. Erfahrungsgemäß kommen bis zum Sommer noch weitere Kinder an beide Schulen hinzu durch Nachmeldungen, Überhang aus den Gesamtschulen oder neu Hinzugezogene.

Ulrike Nixdorf, Schulleiterin der Schule am Hexbachtal, freut sich über das Ergebnis. Denn zu den 33 Anmeldungen kommen noch acht Kinder mit Behinderungen hinzu, da die Schule integrativen Unterricht anbietet. "Damit sind wir die Hauptschule mit den meisten Anmeldungen in der Umgebung." Somit fährt sie auf jeden Fall zweizügig. Bereits jetzt arbeitet die Schule intensiv an einem Konzept für die Sekundarschule. Sollte die Politik mitspielen, will man mit der neuen Schulform im Schuljahr 2013/2014 an den Start gehen.

Gabriele Klar, Schulleiterin der Hauptschule Bruchstraße, zieht ein positives Fazit: „Ich bin zufrieden, dass wir die Hürde von 18 Kindern geschafft haben. Ich bin nicht zufrieden damit, dass die unsichere Zukunft der Schule uns Anmeldungen gekostet hat. Ich weiß von Eltern, die ihr Kind gerne an unsere Schulen geschickt hätten, denen die Situation aber zu unsicher war.“

Für die Grünen ist klar: „Der Rückgang der Anmeldungen an der Bruchstraße bestätigt den Trend. Wir halten es weiterhin für unverantwortlich, dass für so wenige Kinder Millionen Euro in die Hand genommen werden sollen. Aber wir müssen jetzt erst eine Stellungnahme der Bezirksregierung abwarten, wie die Situation bewertet wird“, so Grüne-Fraktionssprecher Tim Giesbert.
Auf Nachfrage der MW-Redaktion stellt die Pressestelle der Bezirksregierung klar: „Grundsätzlich verhält es sich zunächst so, dass die Durchführung einer Bürgerbefragung nicht abhängig ist von den Anmeldungen an einer Schule. Man kann eher umgekehrt sagen: Sollte das Bürgerbegehren greifen und die Hauptschule aus dieser Entscheidung heraus bestehen blieben soll, wäre sie gleichwohl zu schließen, wenn nicht genügend Kinder angemeldet werden. Es sollten mindestens 18 Anmeldung sein.“

Also werden nun die Bürger mit dem Bürgerentscheid am 22. April das letzte Wort darüber haben, ob die Hauptschule weiter bestehen wird. Bis dahin wollen alle Parteien und Betroffene aktive Aufklärungsarbeit machen. So moniert Giesbert, dass es in der Diskussion immer um den Erhalt eines Schulstandortes in Eppinghofen geht, die Fragestellung des Bürgerentscheides aber explizit den Erhalt der Hauptschule beinhaltet. Außerdem sei immer noch unklar, wie man das Geld für die Sanierung aufbringen wolle, ohne dass diese zu Lasten anderer Schulen ginge. Schließlich sei der von Kämmerer Bonan angeführte „Feuerwehrtopf“ für dringende kurzfristige Maßnahmen an allen Schulen gedacht, Erlöse aus möglichen Grundstücksverkäufen müssten erst mal zur Schuldentilgung eingesetzt werden, anderes würde die Bezirksregierung kaum genehmigen.

Auch die CDU sieht durch die Anmeldezahlen die grundsätzlichen Aussagen des Bildungsentwicklungsplanes bestätigt. Die Anmeldungen an der Hauptschule Bruchstraße reichten nicht für eine stabile Zweizügigkeit, die das NRW-Landesgesetz fordere oder gar die Dreizügigkeit, die die Voraussetzung für eine Sekundarschule sei. Allerdings schreibt auch dazu die Pressestelle der Bezirksregierung, dass seit einigen Jahren auch einzügige Hauptschulen geduldet werden.

Die CDU sieht die Priorität darin, die Schule am Hexbachtal zu stützen, um hier eine stabile Zweizügkeit zu erreichen. Auch ist die CDU überzeugt davon, dass weiterhin fünf Gymnasien benötigt werden, allerdings habe man mit einer ungünstigen regionalen Verteilung zu kämpfen.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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