Lisas Welt: Veraltetes Handbuch für die gute Ehefrau
Da lässt man die Kollegin mal für ein paar Minuten allein und was macht die? Gräbt irgendwo tief in der digitalen Welt das „Handbuch für die gute Ehefrau“ aus. Erschienen: 13. Mai 1955 in der „Housekeeping monthly“ in England. Tenor: Die Frau soll nicht denken, sondern dienen. Ihrem Mann. Bedingungslos. „Hören Sie ihm zu. Lassen Sie ihn zuerst erzählen - und vergessen Sie nicht, dass seine Gesprächsthemen wichtiger sind als Ihre“ oder „Machen Sie es ihm bequem. Schieben Sie ihm sein Kissen zurecht und bieten Sie ihm an, seine Schuhe auszuziehen“, lauten nur zwei der zahlreichen Tipps. Es gilt: „Opfere dich auf - ER ist der Chef!“ Was in der Redaktion zu purer Sprachlosigkeit oder Gelächter führte, war für viele Frauen zu dieser Zeit jedoch Realität. Kaum vorstellbar. Genauso wenig wie die Kraft, die es gekostet haben muss, sich aus dieser unterwürfigen Rolle zu befreien. Danke also an alle Omas und Mamas, dass ich jetzt hier sitzen, schreiben und meine eigenen Brötchen verdienen darf. Und meinem Männe nur dann einen Kaffee koche, wenn mir selber der Sinn danach steht!
Und was meinen Sie? Halten Sie die Emanzipation eher für einen Fluch oder einen Segen?
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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