Lieferkette verkürzen - Tengelmann für Klimaschutz
Die Idee, Obst und Kräuter in direkter Nähe des Verkaufplatzes zu produzieren, hat etwas Bestechendes: Das spart Transportkosten, mindert die Abgasbelastung und sorgt für frische Ware.
Das alles wird derzeit in den USA getestet. Erstmals hat sich die Mülheimer Tengelmann Unternehmensgruppe jetzt mit der amerikanischen Tochter an dem Unternehmen BrightFarms LLC beteiligt. „Wir schätzen uns glücklich, in BrightFarms zu investieren, denn wir glauben an die ökologische Nachhaltigkeit und das enorme wirtschaftliche Potential des Unternehmens“, so Christian Haub, Vorstandsvorsitzender der Tengelmanntochter Emil Capital Partners.
Das Unternehmen investiert zusammen mit Partnern und BrightFarms-Gründer Ted Caplow insgesamt 4,3 Millionen Dollar. BrightFarms entwickelt, finanziert, errichtet und betreibt hydroponische Gewächshäuser an Supermärkten in den USA, die hinsichtlich der Lebensmittel-Lieferkette Zeit, Wege und Kosten sparen. Dem Supermarkt entstehen keine Kosten, er ist nur verpflichtet, die Erzeugnisse abzunehmen.
Durch das BrightFarms-Modell werden Supermärkte mit Obst und Gemüse beliefert, das aromatischer, unbedenklicher und ökologisch nachhaltiger als konventionell erzeugte Ware ist. In den USA ist der Bau hydroponischer Treibhäuser bereits ein Trend. In diesen Gewächshäusern wachsen Gemüse und Salate ohne Erde und ohne Pestizide in einer Hydrokultur.
Bereits 2007 begründete Karl-Erivan W. Haub, Geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Unternehmensgruppe, die Tengelmann Klimainitiative, unter deren Dach das Unternehmen verschiedene Aktivitäten in diesem Bereich zusammenfasst.
Das Familienunternehmen wurde 1867 in Mülheim an der Ruhr gegründet und wird derzeit in fünfter Generation geführt. Das Unternehmen ist in 15 Ländern tätig.
„Investitionen ähnlicher Art stehen in Deutschland zurzeit nicht zur Debatte“, sagte Jutta Meister von der PR-Abteilung der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft. Aufgrund der engen Bebauung wäre eine ortsnahe Ansiedlung von Gewächshäusern nahe der Tengelmann Geschäfte kaum möglich.
Zur Idee, ein Gewächshaus dieser Art in den bevorstehenden Diskurs eines Bundesprojektes zur Erhöhung der Attraktivität der Mülheimer Innenstadt einzubringen, wollte sie sich nicht äußern.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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