Lebens- und Wohnqualität im Alter
Dass Mülheim eine der ältesten Städte Nordrhein-Westfalens ist, ist allgemein bekannt; über 30 Prozent der Einwohner sind über 60. Und so haben auch die Mülheimer Wohnungsbau eG und der Verein „Mülheimer Nachbarschaft“ reagiert und jüngst einen Kooperationsvertrag mit der „Mülheimer Ambulante Dienste gGmbH“ und „Pflege zu Hause Andrea & Martin Behmenburg“ geschlossen.
Ziel der neuen Kooperation ist es, nicht nur junge Mieter in ihren Wohnungen zu halten, sondern auch den älteren Menschen die Möglichkeit zu bieten, möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld wohnen bleiben zu können.
Rund 41 Prozent der Mieter der Mülheimer Wohnungsbau eG, die über 4.500 Wohnungen in der Stadt betreut, sind über 60, „und das sind eben genau die Menschen, die sich mit Fragen beschäftigen wie: ‚Kann ich auch im Alter in meiner Wohnung wohnen bleiben?‘, ‚Wer pflegt mich, wenn ich zu Hause bleibe statt in eine Senioreneinrichtung zu gehen?‘“, weiß Wilfried Cleven, Vorsitzender des Vereinsvorstands. „Unser Auftrag lautet darum, die Mieter nicht mit sozialen Fragen allein zu lassen. Wir empfinden das als soziale Verpflichtung.“ Natürlich leisteten die Kranken- und Pflegekassen schon gute Arbeit, bestätigt Martin Behmenburg von „Pflege zu Hause Andrea & Martin Behmenburg“. „Unser Schwerpunkt liegt jedoch auch auf der Sozialarbeit. Ein Problem soll aufgefangen werden, bevor es zu einem richtigen Problemen wird.“
Im Klartext könnte dies bedeuten: Sollte ein Nachbar auffällig werden und sich anders verhalten als vielleicht gewohnt, kann man sich beim Verein „Mülheimer Nachbarschaft“ melden und die Situation schildern. Der Verein wiederum setzt sich mit den Pflegepartnern zusammen und vermittelt Hilfe. Das können Betreuung, Kurzzeitpflege, Essen auf Rädern oder anderes sein. „Oft ist kleine, schnelle Hilfe völlig ausreichend, das Leben einfacher zu gestalten“, spricht Dr. Yvonne Boenke vom Nachbarschaftsverein aus Erfahrung. Bei kleineren oder größeren Umbauarbeiten springt die MWB eG ein.
„Bei Neuvermietungen gucken wir von vorne herein, welche Wohnungen sich - auch im Hinblick auf einen altersgerechten Umbau - eignen“, erklärt Cleven. So oder so sei man verpflichtet, die gesetzlich vorgeschriebene Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Andere Schritte in die Richtung, mit der steigenden Anzahl der Senioren über 60 richtig umzugehen, seien, so Cleven, der Bau von Mehrgenerationenhäusern - wie zum Beispiel am Fünter Weg oder an der Brüsseler Allee. Denn: „Für uns sind Senioren kein Problem, im Gegenteil. Es ist eine Herausforderung, auch dieser Generation ein Zuhause zu geben.“ Gleichzeitig rege man ein nachbarschaftliches Miteinander an. „Wir möchten, dass sich die Menschen nicht nur sehen, sondern auch kennen.“
Weitere Auskünfte über den Verein „Mülheimer Nachbarschaft e.V.“ und die neue Kooperation erteilen Dr. Yvonne Boenke unter Tel. 3083865 und Alexandra Teinovic unter Tel. 3083869. Grundsätzlich kann jeder, also nicht nur Mieter der MWB eG, Mitglied im Verein „Mülheimer Nachbarschaft“ werden und auf das neue Angebot zurückgreifen.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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