"Lärm - voll nervig" - Projektwoche für Mülheimer Grundschüler

„Die ist fast so laut wie ein Flugzeug“, sagt der zehnjährige Denis anerkennend über eine Mitschülerin. Nur um gleich darauf zu erklären, dass zuviel Lärm eigentlich gar nicht gut ist.

„Davon gehen nämlich die Zellen in der Schnecke im Ohr kaputt. Und die wachsen nicht wieder nach“, erklärt der Schüler der 4c der Grundschule Zunftmeisterstraße. Gemeinsam mit einigen Mitschülern und Schülern der Grundschule Dichterviertel hat er an einer Projektwoche teilgenommen. Das Motto: „Lärm - voll nervig“.
Es ist uns ein großes Anliegen“, sagt Dezernent Peter Vermeulen, „Dinge nachvollziehbar zu machen. Die Kinder sollten verstehen, was genau passiert, wenn alle durcheinander sprechen und es ganz laut wird.“ Auch das gehöre zur Gesundheitserziehung dazu, betont Cornelia Schwabe, Kulturreferentin im Umweltdezernat. „Damit die Kleinen lernen, wie viele akustische Reize uns umgeben und wie stressig das werden kann.“

Kinder erreichten Werte über 100 Dezibel

Laut wurde es vor allem, als alle Kinder zusammen geschrien haben. Oder bei der Schreiolympiade. Da wurden nicht selten Werte über gut 100 Dezibel gemessen. Der Rekord lag bei 129 Dezibel. Nicht ganz so laut wie gedacht waren die Straßenbahnen, stellte der Nachwuchs bei verschiedenen Messungen im Stadtgebiet fest. Dafür waren die Bauarbeiter umso lauter.
Und auch der Verkehr verursachte eine Menge Lärm. Genauso wie die Schüler auf dem Schulhof. 122 Dezibel zeigte das Gerät dort an.
Am meisten Spaß gemacht hat den Grundschülern der Hörtest mit Trichtern. „Ich habe mir zwei Trichter ans Ohr gehalten und ein anderer hat über den Schlauch gestrichen, der die beiden Trichter miteinander verbindet. Und dann musste ich sagen, auf welcher Seite das war“, erinnert sich Gian (10). Später haben die Viertklässler ihr eigenes Dosentelefon gebaut. Peter Helmke, freischaffender Künstler und Projektbetreuer, war selbst überrascht: „Das Telefon hat sogar funktioniert, als wir fünf Dosen über eine Schnur miteinander verbunden haben.“ Einzig: Die Schnur muss unbedingt gespannt bleiben. Für einige Lacher sorgte der Film, den Helmke zum Auftakt der Projektwoche zeigte. Vor allem die Szene, als „das Männchen in den Ohrenschmalz getreten ist, war lustig“, sind sich alle einig.

"Wir müssen leiser sein. Und dürfen nicht mehr so laut Musik hören."

Und was haben die Kinder aus dem Projekt gelernt? „Wir müssen in der Klasse leiser sein“, sagt Amalia (10) von der Grundschule Dichterviertel. Die zehnjährige Ilayda ergänzt: „Wir dürfen auch nicht mehr so viel und so laut Musik hören.“ Und wenn es doch mal zu laut werden sollte? „Dann muss man dann halt mal die Hände vor die Ohren halten. Oder man muss Ohrstöpsel reinmachen“, rät Denis.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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