Kreativkraftpreis 2017 in acht Kategorien vergeben

Viele Anregungen nahmen die Besucher der Kreativkraftpreis-Veranstaltung am vergangenen Samstag, 21. Oktober, im vollbesetzten Ringlokschuppen mit. Rund 65 Mülheimer kreative Macher waren für acht Pokale nominiert und wurden in Kategorien einzeln vorgestellt. Hauptsponsor der zweiten Veranstaltung ihrer Art war Andreas Schmelzer von „Greens Immobilien“, der die Gala auch vorfinanziert hatte. Gemeinsam mit seinem Greens-Team, mit Erfolgsdesigner Hermann Rokitta und Max Bischof von der Mülheimer Band „The Sworms“ moderierte er durch das dreistündige Programm. Zwischendurch ging gemäß Mülheimer Manier der Hut rum.

Eine fünf-köpfige Mülheimer Jury hatte die Qual der Wahl, denn nur ein Kreativer in seiner Kategorie konnte gewinnen. Heiner Schmitz war einer der Juroren: „Gut, dass diese Veranstaltung nur im Intervall von vier Jahren stattfindet.“ Schmitz: „In vier Jahren entsteht dann wieder viel Neues.“ 2017 präsentiert wurde eine Show mit neun Lifeacts. Alle Musiker hatten auf ihre Gage verzichtet und erhielten rasenden Applaus für ganz unterschiedliche Präsentationen. Letztendlich hatte sich die Jury aber für Andrè Tolba ausgesprochen, der mit dem „Mölmsch Musik Hero“ ausgezeichnet wurde. Eine frische neue Single präsentierten „The Sworms“ mit „Mülheim ist deine Stadt“, die sofort auch auf youtube zu hören ist.

Hermann Rokitta: „Der Kreativkraftpreis soll ein freier Preis bleiben. Raum soll es auch für kleinere Akteure geben.“ Dabei ist die Nominierung der Kreativen aus unterschiedlichen Sparten das Wichtige, nicht die Gewinner, betonte er eingangs. In der Kategorie K 1 ging es um kulturelle Ereignisse und Engagement. Dieser Preis ging an „Young Art Experts“. Die jungen Initiatorinnen um Museumsleiterin Beate Reese entwickeln Audio Guides sowie Museums- und Atelierführungen. Reese: „Ziel der Jugendlichen ist es, Gleichaltrige und Kinder an Kunst heranzuführen.“

In der Kategorie K2 ging es um beeindruckende Events und Performances in Mülheim. Jeweils wurden alle Akteure in allen Kategorien in einem kurzen Film vorgestellt. K2-Gewinner wurde Peter Leitzen mit seinem „Philosophischen Abendprogramm“. Der dankte dann auch gleich dem Gewinner des K4-Preises, der mit „Pottschwarz“, einem Café in Saarn mit eigener Rösterei und Akademie gewann. Dank Familie Kraus vom „Pottschwarz“, die ihm Räulichkeiten zur Verfügung stellten, konnte er seine Abende fortsetzten. K4 beinhaltete Genuss und Ernährung in Mülheim mit 15 vorgestellten Produktideen. Diese Kategorie traf auf großes Publikumsinteresse: Den einen oder anderen neuen Mülheimer Gastronomen wollen zahlreiche Besucher einmal persönlich aufzusuchen.

Die Auszeichnung K3 für sinnvolle Produkte und Leistungen mit gleich elf Nominierten ging an „Papierwerk“, das mit Jutta Pfeiffer seit 13 Jahren alles Schöne rund um Papier anbietet. Zum Thema Stadtprojekte und Industriekultur - der K5-Pokal ging an den Arche Park im Witthaus Busch und wurde von Amtsleiterin Sylvia Waage entgegengenommen. Waage: „Der Arche Park beheimatet heute zahlreiche Tiere, die vom Aussterben bedroht sind.“ Sylvia Waage dankte den zahlreichen Sponsoren aus der Mülheimer Bevölkerung für die jahrelange Unterstützung. Mit dem K6-Preis ausgezeichnet wurde die Mülheimer Künstlerin Alice Könitz, deren Exponate zur Zeit in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Alte Post zu sehen sind. Beate Reese nahm für Alice Könitz den Preis entgegen, da diese sich in den USA befand. Auch Helge Schneider grüßte nur mit einem kleinen Film seine Fangemeinde und bedankte sich für den K7-Pokal, der dann doch im Pappkarton landen wird, so Schneider. Bekannt gegeben wurde auch, dass „Richtungsding“, das mittlerweile über 100 angehenden Autoren ein Forum zu Veröffentlichungen gibt, wieder nach Mülheim zurückkehrt.