Keine Chance für Rocker in Eppinghofen

Polizei und Ordnungskräfte fahren eine harte Linie gegen die Rocker. | Foto: Polizei NRW
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Dem häufigerem Aufkreuzen von Rockern in der Eppinghofer Straße begegnet die Polizei konsequent mit Einsätzen vor Ort. „Es wird keine polizeifreien Räume in Mülheim geben.“

Das sagte Rainer Pannenbäcker, leitender Polizeidirektor, am Montagmorgen während einer Pressekonferenz in der Polizeiinspektion Mülheim.
Die Strategie der Polizei ist klar: „Wir dulden keine Verstöße der Rocker“.

Begonnen hatte alles im März, als plötzlich Rocker verschiedener Clubs auf der Eppinghofer mit Imponiergehabe auffielen. Mit kleineren Aufmärschen, Parken auf Gehwegen und Fahrten wollten die verschiedenen Clubs einschüchtern.
Dem schoben Polizei, Ordnungsamt und Zoll einen Riegel vor. Mit massiven Einsätzen überprüften sie nicht nur Rocker, sondern auch andere Kriminelle. Dabei gingen den Ordnungshütern auch mehrere Personen ins Netz, die mit Haftbefehlen gesucht wurden.

Hells Angels und Bandidos

„Unsere Ermittlungskommission Rocker beobachtet die Szene hier vor Ort sehr genau “, betonte Kriminaloberrat Gerhard Bürgel. Die Polizeiexperten stellten fest, dass die in der Eppinghofer Straße zunächst aufgefallenen Hells Angels ehemalige Bandidos aus Mülheim und Oberhausen seien. Am vergangenen Dienstag, 23. April, tauchten aber auch Hells Angels aus anderen Städten auf.

„Die Rockerszene ist seit der Schließung diverser Vereinsheime, Verhaftungen und Prozesse gegen ihre Chefs verunsichert“, erläutert Bürgel. "Die Mitglieder der Clubs orientieren sich um." Die „Ermittlungsgruppe Rocker“ sei zudem mit Kollegen aus anderen Bundesländern ständig im Austausch. „Eigentlich ist Mülheim ‚Bandidoland‘. Dort haben andere Clubs nichts zu suchen.“ Doch was einst in den Clubs als „Todsünde“ galt, sei inzwischen normal: Der Wechsel von einer Rockergang in die andere.

Häufigere Clubwechsel

„Früher waren die Clubs rein national aufgebaut. Deutsche waren in deutschen Clubs, Niederländer in niederländischen.“ Heute seien auch Mitglieder, vorwiegend mit östlichem Migrationshintergrund, in den Clubs vertreten. „Die lassen sich vom deutschen Präsidenten nichts mehr sagen und wechseln den Club, wenn ihnen etwas nichts passt“, sagt Bürgel.

Nach dem Auftauchen der Hells Angels, blieben die Bandidos offenbar nicht untätig. Mitglieder des befreundeten niederländischen Rockerclubs, Satudarah standen wenig später ebenso auf der Matte wie die heimischen Bandidofreunde Dog Soldiers. Die haben in Mülheim und Essen rund 100 Mitglieder. Am Dienstag, 23. April, waren plötzlich auch Hells Angels aus anderen NRW-Städten in Mülheim.

„Mit Straftaten sind bislang weder die Bandidos noch andere Clubs in Mülheim aufgefallen“, fährt Bürgel fort „und wir werden alles tun, damit auch so bleibt.“ Auch die Clubs seien daran interessiert, nicht aufzufallen. Sie suchten keine Konfrontation. „Die Gewaltbereitschaft ist eher gering“, so Bürgel.

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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