Kaum zu glauben
Gestern Abend war ich mit der Linie 124 unterwegs. Bereits auf der Hinfahrt fiel mir der überaus unfreundliche Fahrer auf. Ich hatte den Eindruck, ich sei mit meinem Rollstuhl und der damit verbundenen Hilfeleistung seinerseits unerwünscht.
Auf der Rückfahrt nun, mit demselben Fahrer, um 21.13 Uhr, Haltestelle Dümpten Friedhof, klemmte mein Joystick, und nachdem er erstmal von den Fahrgästen darauf hingewiesen werden musste, das ich mit wollte, kam er raus um die Rampe auszuklappen und da ich nicht augenblicklich in den Wagen rollte, meinte er, er könne solange nicht warten und fuhr los. Ohne auch nur mal zu fragen, ob ich vielleicht Hilfe brauche.
Er liess mich also stehen, alleine am Friedhof, Nachts, alle Läden waren zu, Kneipen gabs eh nicht, und er konnte nicht wissen, ob ich nun weg kommen könnte, zumal der Schildberg mit seiner enormen Steigung von meinem E-Rolli nicht befahren werden kann. Und ein Rollstuhlfahrer ist in solcher Situation tatsächlich hilflos. Ich habs nicht glauben können, was da geschah, und bin voller Wut die Denkhäuser Höfe runtergefahren, was ich normalerweise auch vermeide, da die Strasse schlecht beleuchtet ist, und meine Scheinwerfer wohl eher den Leuchtwert einer Kerze haben. Die Wut hat aber meine Angst besiegt, und ich bin nicht verunfallt, was leicht hätte geschehen können.
Ich habe mich natürlich noch in der Nacht per E-Mail beschwert. Was da kommt, setze ich hier ein.
Noch zur Ehrenrettung aller anderen Fahrer, sowas ist mir noch nie passiert. Alle Busfahrer waren immer ausgesprochen freundlich und sehr hilfsbereit. Dieser Mann aber, ist eine Schande für alle anderen und ich erwarte eine persönliche Entschuldigung von ihm.
Amen!
Autor:Claudia Jacobs aus Mülheim an der Ruhr |
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