Interessanter Aussteller in der Feldmann-Stiftung
Noch bis zum Mittwoch, 7. Oktober, sind die Bilder von Sally Harba und Pshtewan Mahmood in der Feldmann-Stiftung ausgestellt. Pshtewan Mohmood ist irakischer Kurde und lebt seit zwei Jahren in Mülheim. Er hat viel gesehen auf seiner Flucht und malt, wie er sagt „aus dem Kopf heraus“. Erstaunliche, nachdenklich stimmende Bleistiftzeichnungen sind so entstanden.
Zwölf Zeichnungen stellt er derzeit aus. Selten sieht man heute solche großformatigen, detailreichen Bleistiftzeichnungen. Die Bilder zeigen nicht nur Menschen auf der Flucht, sondern auch Perspektiven, Fantasien, die alle durch ihre Tiefe und Räumlichkeit faszinieren. Im Irak hat der kurdische Künstler zwei Jahre lang eine Kunst-Akademie besucht. „Alle alten Motive aus dieser Zeit sind leider verloren gegangen,“ so Pshtewan Mohmood im Gespräch.
Er freut sich in Mülheim zu leben und zeigt verschiedene Zeichnungen, die neu sind und Motive aus Mülheimer Architektur zum Inhalt haben. „In Mülheim haben mir alle sehr geholfen.“ Seine Sympathie für seine neue Heimat Mülheim spürt man sofort beim Betrachten der Zeichnungen. Sehr stark ist der perspektivische Blickwinkel, auch auf die kleinsten Dinge in seiner neuen Heimat gerichtet.
Die Feldmann-Stiftung unterstützt den Künstler seit einiger Zeit und hat ihm so auch die Möglichkeit einer Ausstellung angeboten. Max Schürmann: „Wir haben ihn beim Familienfest am Stand der Talentwerkstatt kennengelernt, als er Portraits von den Kindern zeichnete.“ Schürmann: „Die ausgestellten Bilder zeigen die künstlerische und technische Qualität seiner Kunst.“
Pshtewan Mahmood würde gerne in Deutschland in dieser Richtung weiterarbeiten. Sein Beruf im Irak war die innere Ausstattung von Rohbauten – Dekorarbeiten in Beton an Decken, Fliesenarbeiten auf dem Boden, aber auch das Verlegen von elektrischen Leitungen. Er beschreibt ein Berufsbild, was es so in Deutschland nicht gibt. Pshtewan Mahmood kommt aus einer anderen Welt, hat aber Fähigkeiten und Wünsche, die in unsere Zeit und unseren Raum gehören – auch in beruflicher Hinsicht.
Der begabte Zeichner ist 33 Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Frau in einem Zimmer in Menden. Sein Wunsch wäre eine kleine Wohnung in Mülheim und der Kontakt zu bildenden Künstlern. Wer sich ein Bild von der Ausdruckskraft seiner Werke machen möchte, seine Bilder sind Dienstag bis Freitag von 8.30 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 13 bis 18 Uhr in der Feldmann-Stiftung an der Augustastraße im Cafébereich ausgestellt. Kontakt zum Künstler lässt sich über die Feldmann-Stiftung herstellen.
Autor:Claudia Leyendecker aus Mülheim an der Ruhr |
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