Im Wald versteckt

Die beschädigte Statue. | Foto: Jiri Kollmann
  • Die beschädigte Statue.
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Sie ist wieder da. Entgegen allen Befürchtungen tauchte die in der letzten Woche gestohlene zwei Meter große Bronzestatue von Lickfeld am Sonntag wieder auf. Gefunden hat sie ein 37-jähriger Radfahrer am Auberg in der Nähe der Voßbeckstraße, wo sie im Wald versteckt war. Gesicht und Arm waren bereits teilweise abgesägt, offenbar versuchten die Diebe, die Statue zu zerteilen.
Ein 37-jähriger Radfahrer führte die Polizei am Sonntag zu der gestohlenen Bronzestatue „Der Bogenschütze“, die am letzten Dienstag nachts aus den Ruhranlagen im Luisental gestohlen worden war. Der Radfahrer war am Vortag mit einem Kollegen auf dem Rad in den Wäldern im Bereich Essen-Kettwig und Mülheim unterwegs gewesen. Hier ist er auf eine lebensgroße Bronzestatue gestoßen, die mitten im Wald abgestellt worden war.
Der Finder fotografierte die Statue und zeigte die Bilder der Polizei. Mit Hilfe des Radlers konnte das Kunstwerk auf der Voßbeckstraße gefunden und von der Feuerwehr sichergestellt werden. Allerdings war es stark beschädigt: Ein Teil des Gesichtes und ein Arm fehlten. Offenbar versuchten die Diebe, die Statue in Einzelteile zu zersägen, um sie besser loswerden zu können.
Am Montag schaute sich Dr. Gerhard Ribbrock vom Kunstmuseum Alte Post die Statue näher an. Dann entschied er, einen Fachmann hinzuzuziehen, um prüfen zu lassen, ob sich eine Restaurierung lohnt. Mit 30.000 Euro ist die Statue versichert, Kosten darüberhinaus müsste die Stadt tragen.
Am Dienstag wurde „Der Bronzeschütze“ in die Firma „Die Schmiede“ nach Duisburg transportiert. „Bis nächste Woche wird es dauern, bis das Gutachten vorliegt“, schätzt Dr. Ribbrock. Ebenfalls am Dienstag wurden die beiden Statuen „Flora“ aus dem Rosengarten an der Dimbeck und „Der Unzerbrechliche“ vom Ehrenfriedhof am Uhlenhorst aus Sicherheitsgründen von der Fachfirma abgebaut.
Die „Flora“ ist 1,60 Meter hoch und wurde 1920 von dem Künstler Richard Lange geschaffen. „Der Unzerbrechliche“ stammt ebenfalls von Hermann Lickfeld und wurde wie „Der Bogenschütze“ Mitte der 30er Jahre gegossen.
Hoch erfreut zeigt sich Peter Pickert, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung 1, über das Wiederauftauchen des Bogenschützens von Hermann Lickfeld. „Jetzt gilt es, dieses Mülheimer Wahrzeichen so schnell wie möglich wiederherzustellen. Die SPD-Fraktion in der BV 1 wird daher in der nächsten Sitzung den Antrag stellen, einen Betrag von 3.000 Euro aus Verfügungsmitteln für die Reparatur der Bronzeplastik bereit zu stellen“, kündigt Pickert an. Die SPD verspricht sich hierdurch auch eine Initialzündung für die Suche nach weiteren Sponsoren.

Autor:

Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr

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