Im Netzwerk Knoten knüpfen - VEK-Büro im Petrikirchenhaus
Auf flottes Gewässer wagen sich am 21. Mai Horst Wolf und seine Hobby-Kanuten. Anette Grunwald bleibt lieber auf sicheren und vor allem alten Wegen. Sie lädt am 11. Juni ein, über einen Teil des Jakobswegs, den Zubringer zum Camino Francés, zu wandern. Hermann Roßhoff schiebt gern mal eine ruhige Kugel, zweimal im Monat trifft sich seine Boule-Runde. Drei Menschen, die Eines eint: Sie alle sind Netzwerker.
"Seit Sommer 2013 gibt es das Programm der Vereinten Evangelischen Kirchengemeinde", erklärt Koordinatorin Iris Schmidt, "damit sind wir ein sehr junges Netzwerk". Von ihrem neuen NetzWerk-Büro im Petrikirchenhaus, Pastor-Barnstein-Platz 2, aus spannt die Diakonin und Sozialpädagogin praktisch das Gerüst - das Seil halten und fortweben jedoch müssen die Akteure selbst.
Sogenannte Knotenpunkte halten die einzelnen Angebote zusammen, die darunter gefassten Einzeltermine und Gruppen werden von freiwilligen Organisatoren selbstgestaltet. "Das läuft über vier Phasen", so Schmidt, "Ich für mich - Ich mit anderen für mich - Ich mit anderen für andere - Andere mit anderen für mich". Einfach eine Idee an sie herantragen, die dann andere umsetzen sollen, das geht nicht. "Man muss sich auch schon einbringen wollen!", betont sie, "aber ich unterstütze natürlich bei der Planung und helfe gerne, Mitstreiter zu finden."
Ziel ist es stets, sich selbst und anderen gut zu tun. Wie das aussieht, ist den Ehrenamtlichen selbst überlassen. "Wir gehen auch mal zusammen feiern!", denkt Anette Grunwald beispielsweise an den Single-Freizeit-Treff 50+ von Ursula Schulz. Beim "Radeln mit Spaß" geht es an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat auf Fahrrad-Tour, egal ob mit Muskelkraft oder elektronisch angetrieben. Im "World Café" im Gemeindezentrum Pauluskirche, Witthausstraße 11, begegnen sich an jedem zweiten und vierten Montag im Monat, 16 bis 18 Uhr, vielfältige Menschen und Kulturen. Und wer in einer traurigen Phase des Lebens Beistand sucht, ist im "Café für Trauernde" goldrichtig. Als langjährige Gemeindeschwester und Hospiz-Mitarbeiterin hat Ursula Schulz hier eine neue Aufgabe für sich gefunden - und nach einem Umzug auch eine neue Gemeinde in der neuen Umgebung.
Die persönlichen Geschichten und Motivationsquellen sind eben genau so vielfältig wie die Veranstaltungen. "Mir hat mein Umfeld nach dem Beruf gesagt: Wir müssen dir etwas zu tun geben", grinst Grunwald. Und das sei auch die klassischste Weise von Netzwerken, weiß Schmidt: In einer neuen Lebensphase wieder Sinn zu stiften, tragfähige Beziehungen entstehen zu lassen und an der Gesellschaft teil zu haben. Gemeindemitglied muss man dafür nicht sein, der Unterstützung der Gemeinde hingegen darf man sich sicher sein.
Wer sich selbst einmal über das Netzwerk VEK informieren möchte und den Akteuren begegnen, der kann dies beim Netzwerktreffen an jedem ersten Donnerstag im Monat von 17 bis 19 Uhr am Pastor-Barnstein-Platz 2. Weitere Informationen auch zu den einzelnen Angeboten gibt es zudem unter www.vek-muelheim.de im Internet. Neue Organisatoren, aber auch Teilnehmer, sind jederzeit gern gesehen.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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