Im Land des (Noch-)Weltmeisters

Malizo Mazamo mit seiner Betreuerin Heike Kartenbender. Seit August letzten Jahres lebte er als Austauschschüler in Mülheim. Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Von Thomas Emons

Malizo Mazamo hat sich einen Traum erfüllt. Der fußballbegeisterte Südafrikaner wollte das Land des aktuell noch amtierenden Fußball-Weltmeisters kennen lernen. Das brachte den 16-Jährigen aus Johannesburg im August 2017 nach Mülheim. Nun kehrte er in seine Heimat zurück. Wiedersehen durchaus möglich.

"Die Deutschen sind nicht so aggressiv, zurückgezogen und streng, wie ich es in Südafrika gehört habe. Ich habe ein Land mit offenen und hilfsbereiten Menschen und ein Land mit Kultur kennen gelernt, in dem ich auch keinen Rassismus erleben musste", erzählt der schwarze Gastschüler aus Südafrika am Vorabend seines Heimflugs. Vermittelt vom Verband International Football Exchange und betreut vom Schüleraustauschwerk Open Door, hat Malizo den Alltag in zwei Mülheimer Gastfamilien und den Schulalltag am Gymnasium Heißen kennengelernt.
Nach Deutsch-Kursen in Johannesburg und Köln wurde er in der Deutsch-Vertiefungsklasse des Gymnasiums zusammen mit anderen ausländischen Seiteneinsteigern herangeführt. Sogar an die Interpretation deutscher Gedichte hat er sich herangetraut, wenn auch nur mit bescheidenem Erfolg, wie er einräumt. Die Fälle der deutschen Grammatik waren nicht sein Fall, obwohl man sich nach einem Jahr Deutschland mit Malizo sehr gut über seine Eindrücke von Land und Leuten unterhalten kann.

Busse, Bahnen und Bratkartoffeln

Er hat seine deutschen Altersgenossen als weniger diszipliniert kennen gelernt, als er sich das vorher vorgestellt hatte. Interessant fand er, dass an seiner deutschen Gastschule so viel diskutiert und in Gruppen gearbeitet wurde. Das kennt er in seiner Highschool im Westen von Johannesburg anders. Da ist Frontalunterricht angesagt, in dem die Schüler lernen und weniger reden sollen.
Viel Spaß machte ihm das Fußballspiel in der B-Jugend des Tus Union 09. Daheim kickt er beim FC Randenburg, Toll fand der Teenager aus Südafrika auch, dass seine Gastfamilie ihm nicht nur Mülheim und Münster, sondern auch München zeigte. Dort besuchte er mit seinen Gastgebern ein Bundesliga-Spiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Nur das Spielergebnis, der BVB verlor haushoch, gefiel ihm nicht. Denn Malizo ist Dortmund-Fan. In Mülheim haben Malizo nicht nur "die stille Natur an der Ruhr" und die "vielen Busse und Bahnen" gut gefallen. Auch kulinarische Spezialitäten wie Bratkartoffeln, die er aus seiner Heimat nicht kennt, haben es ihm angetan.

Gastschüler aus Israel

Der 16-jährige Schüler, der nach seinem Abitur Wirtschaftsprüfer werden möchte, kann sich vorstellen, Deutschland privat und beruflich wiederzusehen. Und seine Betreuerin von Open Door, Heike Kartenbender, wirbt nach den guten Erfahrungen mit Malizo um Gastfamilien, die Lust haben, für fünf oder neun Monate einen 16-jährigen Gastschüler aus Israel aufzunehmen. Er heißt Ben, kommt aus Tel Aviv und spielt genauso gerne und gut Fußball, wie Malizo Mazamo.
Näheres zum Thema verrät Heike Kartenbender unter Tel. 0221/6060855-13, per Mail an heinke.kartenbender@opendoor-international.de oder Online unter www.opendoor-international.de.

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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