„Ich fühle mich als Entwickler“: Ulrich Stockem ist neuer Schulleiter des Otto-Pankok-Gymnasiums

Ulrich Stockem ist neuer Schulleiter des Otto-Pankok-Gymnasiums. | Foto: Foto: Jiri Kollmann
  • Ulrich Stockem ist neuer Schulleiter des Otto-Pankok-Gymnasiums.
  • Foto: Foto: Jiri Kollmann
  • hochgeladen von Sebastian Seifert

Ein frischer Wind weht im Otto-Pankok-Gymnasium: Ulrich Stockem wird neuer Schulleiter der traditionsreichen Schule, der letzte Wechsel ist bereits 22 Jahre her. Damals übernahm Karl-Heinz Werneburg das Amt des Schuldirektors.
Ulrich Stockem hat Erfahrungen gesammelt, sein ganzes Leben lang. Der Diplom-Pädagoge absolvierte sein Lehramtstudium in vier Fächern an der Universität Münster und hat auch jetzt noch nicht genug: Bis Ende 2010 möchte er das Fernstudium „Schulmanagement und Qualitätsentwicklung“ zum Master an der Universität Kiel beenden. Elf Jahre lang leitete er die Gesamtschule Neumühl und parallel dazu zweieinhalb Jahre das Clauberg-Gymnasium in Duisburg. Er ist also kein Neuling auf auf den Gebieten Schulleitung und -entwicklung.
„Eine Schule, egal welche, braucht eine gute Schulleitung“, sagt der 55-Jährige. Er nimmt seine neue Tätigkeit als Leiter des Otto-Pankok-Gymnasiums ernst, weiß sich aber zu motivieren: „Ich gehe mit Kraft und Lust an die Sache heran“. Die Sache - das beinhaltet auch die Probleme, die das Gymnasium plagen, am prominentesten sind wohl die Schülerzahlen: Immer weniger Anmeldungen gehen jährlich im Sekretariat der Schule ein, dieses Jahr kaum mehr als 60, was eine Zahl von rund 800 Mädchen und Jungen ergibt, die die Schule besuchen - vor rund 25 Jahren belief sich diese Zahl noch auf 1500. Eine dreizügige Klassenführung ist so nicht mehr möglich, dieses Jahr konnten nur zwei Eingangsklassen gebildet werden. „Wir müssen besonders den Eltern unser Schulprofil darstellen und zeigen: Was bieten wir an?“, plant Stockem. Doch weil das Zeit benötigt, hat er eine Vision entwickelt: „OP 2020“ nennt sich der zehnjährige Plan, der kurzfristig Erfolg bringen und diesen langfristig erhalten soll. Unter anderem soll die Schule bis 2015 wieder dreizügig werden und sich „von einer Lehr- zu einer Lernkultur“ entwickeln. Die vorhandenen Sprachen Latein, Französisch und Englisch werden ausgebaut, auf allseitigen Wunsch kommt Spanisch hinzu. Internationale Kontakte zu Partnerschulen wie in Darlington, England werden gefördert - „es besteht auch der Wunsch nach amerikanischen Kontakten“, weiß Stockem. Und auch der bereits vielseitige musisch-künstlerische Bereich soll ausgebaut werden, denn „da sind wir richtig gut aufgestellt“. Generell gilt: „Wir müssen stärken, stärken, stärken!“
Zwei Punkte spricht der neue Schulleiter an, die ihm besonders wichtig sind: „Wir werden keinen Frontalunterricht mehr machen.“ Für Schüler soll die Zeit im Unterricht schnell vergehen, das ist ein Zeichen von Lernfreude: „Wir wollen die Schüler aktivieren!“ Eine Modernisierung der Schule, unter anderem in Sachen Elektronik, wird in diesem Rahmen ebenfalls stattfinden.
Was die Schule in Stockems Augen einzigartig macht, ist ein besonderes Angebot: „Wir sind das einzige Gymnasium, das dezidiert in Richtung Ökonomie aufgestellt ist.“ Differenzierungskurse mit wirtschaftlichem Schwerpunkt gibt es bereits, nun wollen Kontakte zu Unternehmen aufgebaut werden, um sie und ihr Wissen in den Unterricht einzubauen.
„Ich fühle mich als Entwickler“, schätzt sich Stockem ein, „und lebe die Rolle des Chefs.“ Allerdings nur, was die Durchführung der Ziele betrifft - wichtig ist nach wie vor ein respektvoller Umgang miteinander. Und zu einem Chef gehört Einfühlungsvermögen: „Er sollte guten Kontakt zu jungen Menschen haben, wissen, was sie bewegt. Sind Schüler oder Lehrer unglücklich, ist das Lernen unmöglich.“

Autor:

Sebastian Seifert aus Mülheim an der Ruhr

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.