Flug 4U9525: Auch Mülheimer unter den Opfern des Flugzeugabsturzes über Frankreich

Weil der Unglücksort auf rund 2.000 Metern Höhe liegt, muss von einer langwierigen Bergung ausgegangen werden. Das Flugzeug ist vollkommen zerstört, der französische Innenminister Bernard Cazeneuve macht wenig Hoffnung auf Überlebende. Am Dienstagnachmittag konnte einer der Flugschreiber gefunden werden, er wird derzeit ausgewertet. | Foto: Grafik: maps4news.com/©HERE
  • Weil der Unglücksort auf rund 2.000 Metern Höhe liegt, muss von einer langwierigen Bergung ausgegangen werden. Das Flugzeug ist vollkommen zerstört, der französische Innenminister Bernard Cazeneuve macht wenig Hoffnung auf Überlebende. Am Dienstagnachmittag konnte einer der Flugschreiber gefunden werden, er wird derzeit ausgewertet.
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In den Ausläufern der Alpen im Département Alpes-de-Haute-Provence in Südfrankreich ist am Dienstagvormittag, 24. März, ein Airbus A320 der Lufthansa-Tochter „Germanwings“ abgestürzt. 144 Passagiere sowie sechs Besatzungsmitglieder der Fluggesellschaft kamen dabei ums Leben.

Wie die Mülheimer Woche gleich am Dienstagnachmittag erfuhr, ist unter den Opfern die 38-jährige Mülheimerin Muradiye L.. Recherchen haben ergeben, dass die Styrumerin als Key Account Managerin bei Henkel in Düsseldorf arbeitete. Sie war auf Dienstreise in Spanien, um an einem Meeting teilzunehmen. Wulf Klüppelholz von der Pressestelle bestätigte, dass das Unternehmen den Verlust einer Mitarbeiterin zu beklagen hätte. Weitere Details gab er jedoch nicht bekannt.

Lufthansa und Germanwings sowie Auswärtiges Amt und die türkische Botschaft in Berlin haben den Namen bisher nicht offiziell bestätigt. Ebenfalls nicht offiziell bestätigt ist der Tod des Mülheimer Ehepaares Claudia und Jürgen D., unter anderem Mitbegründer des integrativen Vereins Art Obscura. Jürgen D. war freier Fotograf, Mediengestalter und Künstler und arbeitete unter anderem mit der Mülheimer Stadtmarketing & Tourismus GmbH zusammen. Freunde haben bereits am Donnerstag eine Traueranzeige in der WAZ geschaltet, die auch am Samstag in der Ausgabe der Mülheimer Woche veröffentlicht wird.

Eine Minute lang war die Maschine aus Barcelona kommend auf Reiseflughöhe in Richtung Düsseldorf, bevor sie diese um 10.31 Uhr wieder verließ und in einen zirka achtminütigen Sinkflug ging. Etwa in 2000 Metern Höhe brach der Kontakt zur französischen Flugsicherung ab.

Co-Pilot steuert das Flugzeug offenbar mit Absicht gegen die Felsen

Die Auswertung des noch am Dienstag gefundenen Stimmrekorders ergab, dass der Copilot offenbar den Piloten, der das Cockpit kurz verlassen hatte, nicht wieder einließ und das Flugzeug bewusst in den Sinkflug und gegen die Felsen steuerte. Auf dem Stimmrekorder ist das Atmen des 28-Jährigen zu hören, während jemand an die Kabinentür klopfte und offenbar versuchte, ins Cockpit zu gelangen. Man hört jedoch keine Reaktion vom Mann im Cockpit. Auch auf die Kontaktversuche seitens des Towers reagierte er nicht. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Copilot bei Bewusstsein war und er die 149 Menschen an Bord in voller Absicht mit in den Tod nahm. Erst kurz vor dem Aufprall seien Schreie der Passagiere zu hören gewesen, berichtet Spiegel Online von den Ermittlungen.

75 Deutsche sterben, darunter auch Schulklasse aus Haltern

Insgesamt sollen 75 Deutsche in dem Flieger gesessen haben - allein rund 50 aus NRW -, darunter auch zwei Babys und 16 Schüler sowie zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums aus Haltern, die von einem Austausch aus Spanien zurückkamen. Der Flughafen Düsseldorf richtete unter Tel. 0800/7766350 ein Krisentelefon ein.
Weitere Infos auch hier.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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