Evangelisches Krankenhaus auf dem Prüfstand
Nicht immer weiß ein Patient gleich, ob ein Krankenhaus auch das hält, was es verspricht, oft erfährt er nur vom Hören-Sagen, ob die Einrichtung seinen persönlichen Ansprüchen gerecht werden kann oder nicht. Damit der Patient die Qualität des Evangelischen Krankenhauses Mülheim (EKM) besser einschätzen kann, hat sich das Haus erneut auf den Prüfstand stellen lassen - mit Erfolg. Bereits zum dritten Mal wurde das EKM nach proCum Cert zertifiziert.
Beurteilt wurden nicht nur die medizinischen Bereiche, sondern der gesamtorganisatorische Ablauf. Als besonders positiv haben die Prüfer die berufsübergreifende Zusammenarbeit, zum Beispiel in den Brust-, Darmkrebs- und Gefäßzentren oder mit den Psychologen, hervorgehoben - ein Erfolg, für den die Mitarbeiter „extrem hart gearbeitet haben“, wie Prof. Heinz-Jochen Gassel, stellvertretender Ärztlicher Chefarzt der Chirurgischen Klinik, weiß. Ebenfalls gut bewertet wurden das Notfall- und Entlassungsmanagement sowie die Aus- und Fortbildung der Mitarbeiter. Auch das Hygienemanagement im Haus schnitt gut ab: Seit man sich am holländischen Standard orientiere, seien die Vorfälle mit MRSA-Infektionen messbar zurückgegangen, zeigt sich Jörg Rebhun vom Pflegemanagement zufrieden. Zu guter Letzt wurde die menschliche, seelsorgerische Arbeit gelobt, die nicht nur in Form der Grünen Herren und Damen auftritt, sondern sich auch in den zahlreichen kulturellen Veranstaltungen wiederspiegelt.
Und der Service am Patienten? Mit dem waren die Prüfer vor drei Jahren schließlich nicht ganz so zufrieden. „Nachdem wir die Verlange des Patienten und die Kernkompetenzen der Ärzte analysiert hatten, haben wir eine komplette Umverteilung vorgenommen“, erklärt Rebhun. So wurden vor allem für die Bereiche Catering, Entlassung und sonstige Hilfen externe Dienstleister angestellt, die mit den nicht pflegetätigen Aufgaben betraut sind. Das ermöglicht nicht nur einen gewissen Service auf allen Stationen, sondern „entlastet auch das Pflegepersonal, das sich nun mehr Zeit für den Patienten nehmen kann“, freut sich Rebhun.
In Zukunft soll der Fokus auf die Zusammenarbeit mit den nierdergelassenen Ärzten gelegt werden, die sich vor allem über die Fachlichkeit ausbildet. Regelmäßige Telefonate und Treffen, während denen sich die Fachleute ausführlich über die Patienten beraten können, gehören dann zur Tagesordnung. „Das wichtigste“, findet Prof. Gassel, „ist, dass die Patienten das Gefühl haben, dass alles in einer Hand bleibt.“
Eine gerade eben sechsstellige Summe hat rein die Hauszertifizierung gekostet. Ein Preis, der gern bezahlt wurde. „Dass Fachleute einen externen Blick auf das Krankenhaus werfen und ihr Wissen verständlich an Patienten weitergeben, ist sehr wichtig“, begründet Geschäftsführer Nils B. Krog den Schritt, sich erneut rezertifizieren zu lassen. Für Laien kurz und knapp erklärt, findet sich der Qualitätsbericht des EKM auf der Internetseite des Hauses auf www.evkmh.de.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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