Einen Schritt weiter
„Das Dach der Alten Dreherei ist nun technisch dicht“, verkündete Martin Menke vom Trägerverin der Alten Dreherei am Mittwoch stolz. Damit ist die erste Hürde genommen. Eine große Unterstützung waren hierbei die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und Westlotto.
Seit 2009 stellte die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale insgesamt 190.000 Euro für die Instandsetzung des Daches des denkmalgeschützten Eisenbahnausbesserungswerkes zur Verfügung.
Um nun, wo das Dach abgedichtet ist, die Unterstützung durch DSD und Westlotto zu würdigen befestigten Dietrich Mertin vom Ortskuratorium Essen der DSD und Bodo Kemper von Westlotto zusammen mit Martin Menke eine Bronzetafel mit dem Hinweis der Förderung durch die DSD und Westlotto.
„Es ist schön zu sehen, was seit Abschluss des letzten Fördervertrages vor zwei Jahren hier alles passiert ist“, so Kemper.
Abgeschlossen sei die Restaurierung der Alten Dreherei aber noch lange nicht, allerdings seien es jetzt, zumindest an der Fassade, „nur noch“ zeitintensive Kleinarbeiten, die auszuführen sind. Im Inneren des Gebäudes sieht dies noch anders aus.
Derzeit wird der Gußasphalt in Halle 2 entfernt, anschließend sollen Schienen und altes Pflaster verlegt werden, denn später wird der Oldtimer-Schienenbus auf seinen Touren auch in der Alten Dreherei Halt machen. Im Dezember soll dieses Vorhaben abgeschlossen sein.
Eine große Herausforderung
„Eine Aufgabe aber bereitet uns noch besonders viel Kopfzerbrechen“, so Menke. Die Stadt Mülheim hat nämlich veranlasst, dass neben Halle 2 auch der Rest der damals 120 Meter langen, angebauten Halle 1 restauriert werden muss. „Das Problem ist, dass die Giebel der direkt angebauten Halle 1 mit der Zeit immer instabiler werden und drohen, auf Halle 2 zu stürzen“, erklärt Menke den Sachverhalt.
Die größte Schwierigkeit hierbei: der noch stehende Rest der Halle 1 hat momentan nichtmal ein Dach. Hier muss also noch viel getan werden bevor die Gefahr des Einsturzes gebannt ist und der Trägerverein der Alten Dreherei auch hier verkünden kann: Die Halle ist dicht.
Viel ehrenamtliche Unterstützung
Möglich sein wird dies, wie auch alles bisher geschaffte, nur durch Spenden und tatkräftige, ehrenamtliche Unterstützung. So wurden seit der Übernahme der Alten Dreherei durch den Trägerverein Alte Dreherei etwa 40.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit in die Restaurierung investiert.
Unterstützung erhält der Trägerverein dabei von Freiwilligenprojekten wie 24 Mal Mülheim oder der Jugendbauhütte der DSD. Einen Hauptteil der Arbeit leisten die Mitglieder des Trägervereins aber selbst.
Bis die Restaurierung abgeschlossen ist, wird es noch viel Arbeit zu tun geben und der Trägerverein Alte Dreherei ist für jede Hilfe dankbar.
Halle muss nutzbar sein
Ein Problem bekommt der Trägerverein allerdings, wenn die Restaurierung bis 2018 nicht soweit abgeschlossen ist, dass die Halle „nutzbar“ - wobei das natürlich Interpretationssache ist, schließlich finden auch jetzt schon Veranstaltungen statt - ist. Dies war nämlich Bedingung der Stadt, als die Alte Dreherei 2008 an den Trägerverein Alte Dreherei überschrieben wurde.
„Seinerzeit hat die Stadt nicht daran geglaubt, dass wir diese Aufgabe stemmen könnten, viele Mitglieder der Baubehöre haben damals für den Abriss des Gebäudes gestimmt“, erklärt Menke die Bedingung der Stadt.
Dass diese, nun ehemaligen, Mitglieder der Baubehörde, überwältigt von der bisherigen Leistung des Trägervereins sind, zeigt deutlich, dass damals die richtige Entscheidung getroffen wurde. Die Baubehörde hat wohl damals schlicht nicht mit der Leidenschaft und dem riesigen Engagemente gerechnet, mit dem die Mitglieder des Trägervereins an ihre Aufgabe gehen.
Autor:Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr |
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