Early Excellence: Eltern verunsichert
38 Kindergärten werden von der Stadt betrieben. Sie alle sollen die Kinder in Zukunft nach dem neuen Konzept „Early Excellence“ betreuen, das schon viel Lob von Expertenseite eingeheimst hat. Nachdem das Konzept in inzwischen 23 Einrichtungen angewendet wird, soll es nun auch in den verbliebenen Kitas umgesetzt werden.
Deshalb lädt die Stadt am Montag, 24. Juni, betroffene, aber auch interessierte Eltern anderer Kitas um 19.30 Uhr in die Aula der Realschule Stadtmitte, Oberstraße 92-94, zu einem Eltern-Infoabend ein.
Denn es gibt auch Eltern, die von dem neuen Konzept längst nicht überzeugt sind oder deren Umsetzung bemängeln. Wie Sandra Wilps und Kerstin Frohn vom Elternrat der integrativen Kita Sausewind. Hier werden rund 80 Kinder betreut, darunter zehn mit Beeinträchtigungen. „Gerade für die behinderten Kinder ist es wichtig, dass sie ihre Bezugsperson behalten“, kritisiert Sandra Wilps den Kern des EE-Konzeptes, feste Gruppen aufzulösen.
Stattdessen werden die Räume nach Themen gestaltet, die Kinder können sich selbstständig dafür entscheiden, in welchem Raum sie was spielen wollen. Die Erzieherinnen sind dann für Räume zuständig, aber nicht mehr für feste Gruppen. „Ich kann mir vorstellen, dass das Konzept mit selbstbewussten Kindern gut funktioniert, aber nicht mit schüchternen oder gar behinderten“, so Kerstin Frohns. Sie befürchtet auch, dass Kinder sich einseitiger beschäftigen, da sie nicht mehr in der Gruppe zu Aktivitäten angehalten werden, zu denenen sie im Moment keine Lust haben.
„Uns stört, dass wir dieses System 1:1 übernehmen müssen. Wir würden uns von der Stadt wünschen, dass man sich etwas flexibler zeigt.“
Mehr zum Infoabend lesen Sie hier.
Was ist Early Excellence?
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Autor:Regina Tempel aus Mülheim an der Ruhr |
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