(Designer-)Mode made in Mülheim

Schärfste Kritikerin der Modedesignerin Joanna Nowak ist ihre Mutter, selbst gelernte Schneiderin. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
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  • Schärfste Kritikerin der Modedesignerin Joanna Nowak ist ihre Mutter, selbst gelernte Schneiderin.
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Mode made in Germany - oder besser noch Mode made in Mülheim entwirft Joanna Nowak in ihrer Modewerkstatt an der Oberstraße 27, mit der sich die gelernte Schneiderin vor fünf Jahren selbstständig gemacht hat. Kaum hat die 39-jährige Mülheimerin einen Stoff gesehen, „entsteht auch schon die Inspiration, habe ich Ideen im Kopf“.

Bis zu vier Wochen braucht die studierte Bekleidungsingenieurin mit dem Schwerpunkt „technische Fertigung“ für eine Maßanfertigung für einen Kunden. Zunächst wird eine Skizze entworfen, Schnitt und Stoff werden ausgesucht und ein Prototyp wird gefertigt. Wenn dieser bei der Anprobe überzeugt, wird das eigentliche Designerstück genäht. Zurzeit sind vor allem Hochzeits- und Abikleider gefragt. „Die Mode ist ständig einem neuen Trend unterworfen. Viele haben jedoch ihren ganz eigenen Stil entwickelt“, weiß Nowak. Der Nachteil: In den Bekleidungsgeschäften werden sie nur selten fündig. „Meine Kunden möchten weg von der Masse. Sie bevorzugen etwas Individuelles - mit Qualität.“
Wenn Nowak für sich selbst einkaufen geht, ist sie meist nach nur zehn Minuten fertig. „Ich kaufe fast nur Strick, alles andere wird selbst genäht.“ Für ihre Kunden nimmt sich die gelernte Schneiderin mehr Zeit. „Wenn sie eine Stilberatung wünschen, mache ich zunächst eine Figuranalyse, anschließend erfrage ich ihre Vorlieben.“ Die müssten auch schon mal über den Haufen geworfen werden, wenn sie „zwar schön, aber unvorteilhaft“ sind. Nachdem das Budget geklärt und eine Vorauswahl getroffen worden ist, wird geshoppt. „Gern gehe ich auch allein einkaufen, wenn die Kunden keine Zeit haben“, erklärt Nowak. Bezahlt wird pro Stunde. Bei Interesse: „Einfach mal melden“, freut sie sich.

Thema der eigenen Kollektion: Leder

Fast nebenbei entwirft Nowak ihre eigene Kollektion. Hauptbestandteil: Leder. „Leder hat eher einen schlechten, irgendwie verruchten Ruf. Ich möchte das Material aus einer anderen Perspektive zeigen. Weicher. Femininer“, begründet die Mülheimerin ihre Wahl. „Ich bin ein mutiger Mensch, haben keine Angst, etwas auszuprobieren.“ Einzig: „Es muss tragbar sein.“ Die Menschen sollten sich wohl fühlen, am besten, man „spürt die Klamotten gar nicht“. Erhältlich sind die Designerstücke auf der Internetseite, vorgestellt werden soll die Kollektion auf einer Modenschau im September oder Oktober.

Bei Joanna Nowak wird Mode auch recycelt

Bekannt ist die Mülheimer Modedesignerin Joanna Nowak außerdem für modisches Recycling. „Die Leute sollen bloß nichts wegschmeißen“, bittet die 39-Jährige. „Ich stelle die Stücke gern auf den Kopf - und hole so das Beste raus.“ Oder aber sie entwirft aus mehreren alten Teilen etwas Neues. „Patchworkmäßig eben“, sagt sie und meint damit die Kunst, Reste verschiedener Stoffe zu einem neuen Textil zu vernähen. „Somit wird jedes Stück ein Unikat.“

Schärfste Kritikerin der Modedesignerin Joanna Nowak ist ihre Mutter, selbst gelernte Schneiderin. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
Joanna Nowaks eigene Kollektion soll voraussichtlich zum herbst hin präsentiert werden. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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