„Das Heißener Team ist sehr engagiert“
Am Mittwoch, 9. Dezember, versammelten sich gegen 15 Uhr zahlreiche ehrenamtliche Helfer vom Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE), den beiden Heißener Kirchen und Heißener Ehrenamtliche vor der Flüchtlingsunterkunft Fünter Weg, um mit den Flüchtlingen Advent zu feiern.
Von Claudia Leyendecker
Zur Zeit sind dort 16 Flüchtlings-Familien mit insgesamt 27 Kinder untergebracht, denen alle Beteiligten ein adventliches Fest bescherten.
Die katholische Kirche hatte einen Baum gespendet, der in einem der Gemeinschaftsräume aufgestellt wurde. Für Girlanden, Weihnachtsschmuck und Kulinarisches hatte das RWE gesorgt.
Gemeinsam mit den Kindern wurden Plätzchen gebacken, gebastelt, gesungen und gegessen. Sonja Clausen vom CBE hatte die Aktion gemeinsam mit dem RWE koordiniert. Zahlreiche RWE-Mitarbeiter engagieren sich ehrenamtlich. „Wer sich für Flüchtlinge einsetzt, dem wird ein Teil der Arbeitszeit für Ehrenamt zur Verfügung gestellt,“ erläuterte Klaus-Peter Kreß, Pressesprecher von RWE, am Mittwoch in Heißen.
Das RWE sponsert zahlreiche Aktionen für Flüchtlinge – wie etwa Sportveranstaltungen, oder Aktionen, wo Flüchtlinge etwa eigene Taschen herstellen können. Heute ist Kreß mit seinen Mitarbeitern in der ehemaligen Schule dabei: „Wir wollen ein Zeichen setzen für Flüchtlinge. Die Menschen sollen wissen, dass sie nicht allein sind hier.“
Kontakte knüpfen
„Wichtig ist es vor allem, persönliche Kontakte herzustellen,“ betonte auch Henning Rentz, er arbeitet in der RWE-Abteilung SWITCH, einer Plattform für berufliche Veränderungen und temporäre Einsätze. Rentz: „Es geht nicht nur um die eine Weihnachtsfeier. Wir wollen Effekte über diese Aktion hinaus erzielen.“
„Das Team in Heißen ist sehr engagiert,“ weiß Sonja Clausen nach bald einjähriger Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlichen vor Ort. Clausen: „Die Idee sind Ehrenamtsteams in allen Stadtteilen.“ Ihre Ansprechpartnerin in Heißen ist Renate aus der Beek. Sie plant schon wieder den nächsten Termin für Flüchtlinge, zu dem wie immer auch alle Heißener eingeladen sind.
Um zu Flüchtlingen einen ersten Kontakt herzustellen, wurde das Café International ins Leben gerufen. Das nächste Treffen im Gemeindesaal Hingbergstraße findet am 8. Januar von 15.30 bis 17.30 Uhr statt. Renate aus der Beek freut sich, dass es mit der Flüchtlingsbegleitung oder der sprachlichen Unterstützung in Heißen bislang so gut klappt, gibt aber zu bedenken, dass „Ehrenamt nicht nur – wie heute – vor Ort stattfindet, sondern mit sehr viel mehr Zeit verbunden ist.“
Erneut aus der Heimat geflüchtet
Lume Husseini stammt aus dem Kosovo. Sie war vor 16 Jahren schon einmal - damals mit ihren Eltern - vor Krieg und Verfolgung nach Deutschland geflohen. Noch aus dieser Zeit kann sie gut Deutsch sprechen. Damals ist sie zurückgekehrt, hat im Kosovo geheiratet und ist jetzt mit ihren fünf Kindern seit sechs Monaten in Heißen zuhause. Drei Kinder gehen hier zur Schule. Die 10-jährige Fatima und ihre Freundin Jorda aus Albanien sind sich einig: „Schule macht Spaß.“
Der 22-jährige Ardit Brahimai ist mit seiner Mutter seit zehn Monaten in der Heißener Flüchtlingsunterkunft. Sein Vater ist in einer Einrichtung in Köln untergebracht. Sie besuchen sich häufig, wenn Ardit Zeit hat, denn er absolviert ein freiwilliges soziales Jahr in einem Mülheimer Altenheim. Für ihn bedeutet das eine große Chance, weiß er.
Autor:Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr |
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