Charolais-Rinderzucht in Selbeck: Bloß keine Massen

Thomas Jakob und Deckbulle „Leo“. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
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Immer wieder beherrschen Lebensmittel-Skandale die Schlagzeilen. Erst im Oktober dieses Jahres war mit Milzbrand verunreinigtes Fleisch aus der Slowakei über Polen, die Niederlande und Duisburg nach Mülheim gelangt.

„Ich verkaufe Fleisch einzig aus kontrollierter Tierhaltung“, sagt Thomas Jakob. Noch besser: Seit einigen Jahren züchtet der Saarner Metzgermeister selber. 16 Charolais-Rinder, darunter der zukünftige Deckbulle „Leo“ mit prominentem Stammbaum und sieben Jungtiere, zählt die Herde derzeit. Bis vor drei Wochen waren es noch 17 Tiere. Auf maximal 25 soll die Herde noch anwachsen.
Selbst das Futter baut Jakob selber an. Außer Melasseschnitzel, „Schokolade“ für das französische Vieh, wird kein Mittel zusätzlich gefüttert. „Ein einzigartiger Kreislauf“, sagt der Züchter mit Stolz. Mit Massentierhaltung wollte er nie etwas zu tun haben. „Das war immer Maßgabe.“ Und so darf sich sein Vieh über viel Platz, ausreichend Stroh und eben Futtermittel aus eigenem Anbau freuen. Bedingungen, die bei einer auf Gewinnmaximierung konzentrierten Haltung nicht möglich seien. „Man muss nicht jeden Tag Fleisch essen. Aber wenn, sollte man vor allem auf Herkunft und Qualität achten“, rät der Metzgermeister. Zurzeit stehen die Charolais-Rinder im Stall, die Kälbersaison beginnt.

Schlachtung hängt von Entwicklung des Tieres ab

Ob in der Vorweihnachtszeit wieder Rindfleisch erhältlich ist, kann Jakob noch nicht absehen. Das käme darauf an, wie sich die Färse, also eine Kuh, die noch nie gekalbt hat, entwickelt. Außerdem müsste das Fleisch noch mindestens zwei Wochen reifen. „Einfach anrufen und nachfragen“, lautet daher Jakobs Tipp. Die Nachfrage nach dem fein marmorierten Fleisch ist groß.
Das Magazin „Der Feinschmecker“ kürte die Fleischerei Jakob jetzt zum Landessieger NRW 2014.

Hintergrund
Das Charolais ist eine französische Rinderrasse mit einem Lebendgewicht von bis zu 1300 Kilogramm (Bullen) und einer Widerristhöhe von bis zu 150 Zentimetern (Bullen). Das Fell ist einfarbig weiß bis cremefarben. Ihren Ursprung hat die Rasse im 18. Jahrhundert in der französischen Gemeinde Charolles.

Thomas Jakob und Deckbulle „Leo“. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
Wer qualitativ hochwertiges Fleisch genießen möchte, sollte laut Artikel im „stern“ vor allem eins beachten: Nicht das Fleisch vom ausgelaugten Milchrind kaufen, sondern das vom sogenannten Fleischrind. Dazu zählen auch Charolais-Rinder. | Foto: PR-Foto Köhring/AK
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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