Bogenschütze: Kunstdiebstahl aufgeklärt

Foto: Polizei
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Ein Jahr nach der Tat, die am 3./4. Mai 2011 passiert, scheint der aufsehenerregende Diebstahl des " Bogenschützen" aus den Mülheimer
Ruhranlagen im Luisental, in Sichtweite zum Wasserbahnhofes, aufgeklärt.

Nach ersten Feststellungen fuhren unbekannte Diebe in der Nacht mit einem größeren Fahrzeug in die Parkanlage. Mit geeigneten Werkzeugen sägten sie den Bogenschützen vom Sockel und transportierten ihn mit dem Fahrzeug davon.

Durch die umfangreiche mediale Berichterstattung sensibilisiert, meldete sich zwei Wochen später ein 37-jähriger Radfahrer aus Mülheim. Er entdeckte den Rumpf des bronzenen Kunstwerkes im Unterholz des Auberges an der Voßbeckstraße. Mit diesem Fund konnte der verantwortliche Ermittler der Mülheimer Kripo, Kriminalhauptkommissar Manfred Briem, seine Ermittlungen ausdehnen. Anwohner berichteten von einem Lieferwagen, den sie zur möglichen Ablagezeit im Auberg gesehen hatten. Der Fahnder konnte schließlich eine Autovermietung ermitteln, bei der die Ehefrau des später ermittelten 34- jährigen Beschuldigten einen Transporter angemietet hatte.

In diesem Zuge wurde auch bekannt, dass das Elternhaus des Beschuldigten im Auberg in unmittelbarer Nähe des Fundortes liegt. Mit diesem Wissen durchsuchten Kriminalbeamte die Wohnung des Verdächtigen. Spezielle Trennwerkzeuge und andere Beweismittel konnten sichergestellt und von der Spurensicherung des Landeskriminalamtes untersucht werden.

Zwischenzeitlich konnte ein weiterer Metalldiebstahl in Mülheim-Saarn dem Beschuldigten zugeordnet werden. Wenige Tage vor dem Diebstahl im Luisental wurden vom Saarner- Marktplatz (Pastor- Luhr- Platz) aufgestellte Bronzegänse abgesägt und gestohlen. Wieder halfen aufmerksame Bürger, die Kunstwerke zu retten. Sie wurden bei einem Altmetallhändler im Hafengebiet abgegeben, der die schönen Figuren nicht einschmolz, sondern sie in seinem Garten aufstellte. Hier ermittelte die Kriminalpolizei gegen zwei verdächtige Männer.

Anfang des Jahres schloss das Landeskriminalamt die umfangreiche Spurenermittlung ab. Es scheint festzustehen, dass der angemietete Transporter für den Diebstahl der mehrere hundert Kilogramm schweren Statur diente. Auch die Untersuchung der benutzten Werkzeuge bekräftigen den Verdacht.

Mitte Februar erließ das Mülheimer Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den inzwischen untergetauchten 34- jährigen Verdächtigen. Obwohl er keinen festen Wohnsitz mehr hatte, konnten ihn die Fahnder am vergangenen Montag, 23. April, in der Mülheimer Innenstadt festnehmen. Gegenüber der Polizei und dem Richter nahm er die Schuld der beiden Diebstähle auf sich und nannte den Ablageort der abgeflexten Bronzeteile.

Mit Unterstützung der Mülheimer Feuerwehrtaucher wurde an diesem Mittwoch, 25. April, vormittags im Horbachtal ein Naturteich nach den Gegenständen durchsucht. Tatsächlich konnte der lange gesuchte Kopf und weitere Teile der Gliedmassen aus dem Wasser geborgen werden. Der Haftbefehl wurde nach dem Geständnis außer Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte erhielt jedoch Meldeauflagen. Ihn erwartet jetzt eine Anklage wegen schweren Diebstahls in zwei Fällen.

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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