Berater von morgen - Studenteninitiative Ruhr West Consulting startet durch
Sie helfen Unternehmen ihr Marketing zu verbessern oder ihre Kunden besser zu verstehen, ganz wie die Großen und sind doch ganz normale Studierende, die bereits Unternehmen beraten. Die Motivation der jungen Studierenden ist dabei enorm.
Denise Cotta hat viel Arbeit. Ihr Semester neigt sich dem Ende zu und es stehen Klausuren und mündliche Prüfungen an. Doch der Großteil ihrer Projekte hat nur indirekt mit ihrem Studium der internationalen Wirtschaft zu tun. Denise ist Beraterin bei der ersten studentischen Unternehmensberatung in Mülheim: der Ruhr West Consulting.
Im Grunde genommen agieren die Mitglieder der RWC nicht anders als ihre Vorbilder bei den großen Beratungsgesellschaften wie Roland Berger oder Boston Consulting. Allerdings ist die studentische Beratung als Verein organisiert und dementsprechend nicht der Gewinnerzielung, sondern der Weiterbildung ihrer Mitglieder verpflichtet. Innerhalb kleiner Projektteams werden dann Lösungen für die individuellen Herausforderungen der Kunden erarbeitet.
Was macht RWC besonders?
Natürlich bringt so manche Führungskraft den jungen Studierenden ein gewisses Maß an Skepsis entgegen. Dessen sind sich die Mitglieder der RWC durchaus bewusst und haben selbstbewusst ihr Alleinstellungsmerkmal definiert. Sie bringen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse direkt in die Praxis, frisch erworben in der Vorlesung. Die Herangehensweisen sind frisch, modern und in einem gewissen Maße durch die Generation Y geprägt. Die jungen Studierenden sind äußerst kreativ und bringen Flexibilität mit. Eines der entscheidendsten Argumente ist allerdings, dass keine Schubladenlösungen angeboten werden und ein neuer Blickwinkel eröffnet wird. Ein weiterer Aspekt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis, zu dem die Unternehmen ihr individuelles, maßgeschneidertes Konzept zur vorhandenen Problematik erhalten. Die Unternehmen sind nicht nur einer von vielen Kunden, sondern es wird sich ganz auf sie konzentriert, wodurch genauso gute Ergebnisse erzielt werden wie bei bereits etablierten Unternehmensberatungen.
Das Team
Zurzeit besteht die erst im letzten Jahr gegründete Ruhr West Consulting aus einem Team von zehn Mitgliedern, die in unterschiedlichen Hierarchiestufen und Themenfeldern tätig sind. Bewerben kann sich jeder Studierende ab dem 2. Fachsemester. Zunächst beginnen die Einsteiger als Anwärter und werden nach Ablauf einer Probezeit durch die Mitgliederversammlung zum vollen Mitglied aufgenommen. Wer Erfahrungen gesammelt hat, kann später wie bei den großen Unternehmensberatungen zum Projekt- oder Ressortleiter aufsteigen.
Nicht nur was für BWLer
Die meisten Mitglieder studieren zwar BWL, aber es sind ausdrücklich Studierende aller Fachrichtungen angesprochen. Es werden zum Beispiel Informatiker zur Betreuung der Homepage oder Wirtschaftsingenieure mit ihrer Expertise im Qualitätsmanagement benötigt. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie alle Praxis-Erfahrung für ihr späteres Berufsleben sammeln wollen. Nicht nur als Praktikant, sondern direkt als Berater. Damit die Mitglieder der RWC eine fundierte Basis für ihren Alltag erlangen, werden regelmäßige Schulungen mit einem erfahrenen Unternehmensberater durchgeführt. Zum Beispiel lernen die studentischen Berater wie Projekte richtig dokumentiert werden, eine Vertragsverhandlung vonstattengeht oder wie sie effizient netzwerken. Alles Fertigkeiten, die sie später im Berufsleben gut gebrauchen können. Dass sie für ihre Leistungen von den Unternehmen bezahlt werden, ist dabei nur das Sahnehäubchen.
Denise Cotta ist davon überzeugt, dass der Beruf des Beraters auch nach dem Studienabschluss etwas für sie wäre. Doch bis es soweit ist, möchte sie noch weitere Erfahrungen bei der RWC sammeln und andere Studierende vom Erfolgskonzept der studentischen Unternehmensberatung überzeugen.
Autor:Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr |
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