Beim Girls' Day sind Mädchen gefragt

Julia aus der Fünten (l.) und Maral Heidary Dastjerdi, Mitarbeiterin am Institut Mess- und Sensortechnik der HRW,  beim Girls‘ Day 2011. Auch dieses Jahr gibt es hier drei Workshops. | Foto: Christoph Prall/HRW
  • Julia aus der Fünten (l.) und Maral Heidary Dastjerdi, Mitarbeiterin am Institut Mess- und Sensortechnik der HRW, beim Girls‘ Day 2011. Auch dieses Jahr gibt es hier drei Workshops.
  • Foto: Christoph Prall/HRW
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Noch immer sind Mädchen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen unterrepräsentiert. Zwar stieg die Anzahl der Studienanfängerinnen im Wintersemester 2011/2012 im Bauingenieurwesen auf 25,9 Prozent und im Fachbereich Informatik auf 19,9 Prozent an, gleichzeitig wählten mehr als die Hälfte der jungen Frauen einen der zehn häufigsten Ausbildungsberufe, darunter Verkäuferin, Bürokauffrau, Friseurin und Hotelfachfrau. „Manche Berufe ziehen Mädchen eben gar nicht erst in Betracht“, glaubt Sekine Günes von der Gleichstellungsstelle der Stadt Mülheim.

Umso wichtiger finden die Mitglieder des lokalen Aktionsbündnisses den „Girls‘ Day“, der in diesem Jahr bundesweit am 26. April stattfindet. An diesem Mädchen-Zukunftstag bekommen ausschließlich Schülerinnen Unterstützung in Sachen Berufsorientierung, dürfen ausschließlich Schülerinnen einen Einblick in vor allem technische und naturwissenschaftliche Berufe erhaschen.
Insgesamt 22 Unternehmen aus Mülheim stellen mehr als 350 Plätze (330 in 2011) zur Verfügung, schon jetzt sind viele bereits vergeben. „Das Interesse ist - entgegen anderer Verlautbarungen der vergangenen Wochen - ungebrochen“, freut sich Günes über die positive Resonanz.

Oftmals reicht den Mädchen ein einziger „Girls‘ Day“, um zu wissen, ob ein technischer oder naturwissenschaftlicher Beruf ihrer Meinung doch eher Männer-, aber zumindest nicht ihre, Sache ist. „Zwar machen viele Mädchen Abitur und sind an einem Sudium interessiert, allerdings eher in den Fachbereichen Geistes- oder Gesellschaftswissenschaften“, weiß Sekine Günes von der städtischen Gleichstellungsstelle. Und darum nähmen sich die Mitarbeiter in den teilnehmenden Unternehmen auch viel Zeit, um die Mädchen von der Arbeit zu begeistern. „Im Nachhinein sind die Mädchen natürlich sehr stolz, wenn sie praktisch arbeiten und sich mit der Technik vertraut machen konnten“, freut sich Günes - besonders, weil eine gewisse Nachhaltigkeit verzeichnet werden kann, wie die Agentur für Arbeit bestätigt. Der Zuwachs an Frauen in eher Männer dominierten Berufen ist in den vergangenen zehn Jahr um 20 Prozent gestiegen. Nicht selten entscheiden sich Mädchen, die an einem „Girls‘ Day“ einen Blick hinter die Kulissen geworfen haben, für ein Praktikum oder eine Ausbildung in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen.

Das Anmeldeverfahren über http://girlsday.muelheim-ruhr.de ist bereits freigeschaltet. Wer noch einen Platz ergattern möchte, sollte sich allerdings beeilen. Angesprochen sind vor allem Mädchen, die derzeit die Klassen 8 bis 13 besuchen. Für Siebtklässlerinnen ist das Angebot zwar rar, aber auch sie sind eingeladen, am Girls‘ Day 2012 teilzunehmen. Ebenfalls möglich ist eine Anmeldung über die bundesweite Seite www.girls-day.de, dort finden sich auch die Angebote aus anderen Städten. Dank der Mülheimer Seite genossen die Schülerinnen hier jedoch Exklusivrecht, denn: Auch den Unternehmen vor Ort ist es wichtig, Mülheimer Mädchen zu fördern. An den Schulen, an denen der „Girls‘ Day“ verpflichtend ist, haben die Schülerinnen automatisch schulfrei, ansonsten muss ein Antrag auf Unterrichtsbefreiung gestellt werden.

Doch nicht nur Schülerinnen sind gefragt, auch Unternehmen können sich noch kurzfristig anmelden und Plätze zur Verfügung stellen. Besonders mittelständische Betriebe werden noch gesucht. „Gern helfen wir bei der Planung und Durchführung“, verspricht Sekin Günes.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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