Baby auf der Straße gefunden - Kind ist außer Lebensgefahr
Ihr Wimmern rettet dem neugeborenen Mädchen das Leben. Das Baby liegt auf der Fahrbahn des Scharpenberg, als um 5.30 Uhr eine 48-jährige Anwohnerin Geräusche hört.
Als die Frau den ungewohnten Tönen nachgeht, entdeckt sie den frisch entbundenen Säugling mitten auf der Fahrbahn. „Sofort leitete die Anwohnerin die notärztliche Versorgung ein“, erklärt Tanja Hagelücken von der Pressestelle der Polizei Essen/Mülheim auf Nachfrage der MW. Der Notarzt stellt schnell fest, dass das Kind zuvor unfachmännisch entbunden worden ist. Neben dem kleinen Mädchen befindet sich etwas Blut auf der Fahrbahn. Die eisigen Temperaturen in den frühen Morgenstunden hatten zu einer starken Unterkühlung geführt. „Das Kind wurde in eine Fachklinik gebracht“, sagt Hagelücken weiter.
„Kurz nach Aufnahme der Ermittlungen vor Ort, erhielten die Beamten den Hinweis, dass eine junge Frau notärztliche Hilfe benötigt. Wenig später war dann klar, dass es sich um die Mutter des Babys handelte“, so Hagelücken. Die minderjährige Mutter sei ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht worden. „Nach den ersten Erkenntnissen war die junge Frau sehr verzweifelt“, so die Sprecherin. „Über die genauen Hintergründe wissen wir noch nichts.“
„Wir haben das Baby von Amts wegen in Obhut genommen, weil auch die Mutter im Krankenhaus behandelt wird“, erklärte Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim auf Nachfrage.
„Wir wollen, dass es Mutter und Kind gut geht und arbeiten mit allen sozialen Netzwerken an einer Lösung. Zunächst werden wir mit den Großeltern und schnellstmöglich mit der Mutter sprechen“, so Wiebels. Alle beteiligten Stellen verfügten über große Erfahrungen bei der Unterstützung minderjähriger Müttern.
28. März, 9.30 Uhr:
Die Polizei wollte heute Morgen nicht bestätigen, dass es sich bei der jungen Mutter um eine 15-Jährige handele. "Zum Schutz der jungen Frau können wir die Angaben, die in der Öffentlichkeit kursieren, nicht bestätigen", sagte vor wenigen Minuten ein Sprecher der Polizei Essen/Mülheim. Das gelte auch für Angaben zum Gesundheitszustand des Babys.
12.51 Uhr: Auf Nachfrage bestätigt die Pressestelle der Polizei Essen/Mülheim, dass das Baby außer Lebensgefahr sei. Der Zustand des Säuglings sei stabil.
13.45 Uhr: Der städtische Pressesprecher Volker Wiebels erklärt, dass das Jugendamt, das die Amtsvormunschaft über das Baby innenhat, mit den Eltern der Mutter sehr positiv verlaufende Gespräche gehabt habe. Wiebels erklärte, dass das Baby gestern kurzfristig in eine Spezialklinik verlegt werden musste, nachdem sich der Zustand zum Abend hin verschlechtert hatte. "Es wird weiterhin intensiv behandelt und bleibe auf der Intensivstation der Spezialklinik." Auch Wiebels bestätigte wenig später, dass das Baby außer Lebensgefahr sei.
Mittwoch, 3. April: Mutter und Kind geht es gut.
Weitere Infos für Schwangere und junge Mütter gibt es hier: Hilfe für Schwangere
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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