Aus dem Leben eines Praktikanten Teil 2
Meine zweite Woche begann wie die erste aufgehört hatte: Ich arbeitete die Pressemitteilungen ab, die sich über das Wochenende angesammelt hatten. Außerdem verfasste ich weitere Artikel, sortierte den Papiermüll, was ich in der bisherigen Zeit allerdings nur ganz, ganz selten machen musste und besuchte nach Dienstschluss zusammen mit Regina eine Sondersitzung, bei der sich Politiker (Frau Mühlenfeld ausgeschlossen) darüber streiteten, ob die Hauptschule an der Bruchstraße in naher Zukunft geschlossen wreden soll. Ich muss sagen ich hätte nicht gedacht, dass Politiker so provokant und unhöflich sein können. Doch sie sind halt auch nur Menschen.
Am Dienstag verfasste ich einige Artikel, damit diese in der Mittwochs-Ausgabe erscheinen konnten und bereitete mein anstehendes Interview mit einer 99-jährigen Dame am Donnerstag vor.
Der Mittwoch begann dann mit dem Besuch einer PK, so nennt man in der Redaktion eine Pressekonferenz, bei der der Jugendstadtrat sein Onlineangebot für Praktikasuchende eindrucksvoll vorstellte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich, nach dem Ende der Pressekonferenz, mehr für die belegten Brötchen im Nebenraum interessierte. Im weiteren Tagesverlauf arbeitete ich die letzten Pressemitteilungen ab und machte dann um kurz nach 17 Uhr Feierabend.
Am Donnerstagnachmittag war es dann soweit: Ich sollte mein erstes offizielles Interview führen. Nachdem ich am Morgen mehrmals die notierten Fragen für das Interview durchging und noch einige Ratschläge von Regina entgegennahm, machte ich mich gemeinsam mit dem Fototeam der Mülheimer Woche auf den Weg zur Wohnung der alten Dame. Dort angekommen war ich überrascht, wie viele Personen sich in der Wohnung aufhielten. Ich war anscheinend nicht der Einzige, der mit Maria Liwowski sprechen wollte. Neben den Fotografen, die Frau Liwowski ablichten wollten, waren noch mehrere Redakteure von verschiedenen Zeitungen anwesend, um sich mit ihr zu unterhalten.
Ich führte ein sehr interessantes Interview mit der netten Dame. Obwohl sie bereits 99 Jahre alt war und ihr 100. Geburtstag kurz bevor stand, beantwortete sie mir alle meine Fragen ausführlich, sodass ich nach 25 Minuten genug Informationen hatte, um einen Artikel über sie zu verfassen.
Mit genau diesem beschäftigte ich mich am Freitag, damit der Artikel in der Samstags-Ausgabe erscheinen konnte. Nach etwas mehr als zwei Stunden war ich dann auch fertig und widmete mich anderen Dingen: Ich schnürte den angesprochenen Papiermüll zu handlichen Paketen und verfasste noch die letzten Einspalter. Dann verabschiedete ich mich um 17 Uhr ins Wochenende und verließ die Redaktion. Somit war auch die zweite Woche meines dreiwöchigen Praktikums vorbei.
Wir lesen uns wieder.
Autor:Niklas Spiecker aus Mülheim an der Ruhr |
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