Aufgepasst: Die Bärenkinder sind los

Der gemeinsame Zoobesuch hat Eindruck hinterlassen: Gemeinsam mit Vera Janssen bauen die „Braunbären“ Gehege und Tiere mit Duplo nach. Später geht es nach draußen in den Sandkasten. | Foto: PR-Foto Köhring/KM
  • Der gemeinsame Zoobesuch hat Eindruck hinterlassen: Gemeinsam mit Vera Janssen bauen die „Braunbären“ Gehege und Tiere mit Duplo nach. Später geht es nach draußen in den Sandkasten.
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Wildes Treiben herrscht in den Räumen der alten Schule an der Saarner Straße 343. Kein Wunder: Es ist Freitagmorgen, die „Bärenkinder“, in diesem Fall die „Braunbären“, sind wieder los. Aber keine Angst: Vera Janssen hat alles unter Kontrolle.

Seit 1990 gibt es die Elterninitiative „Bärenkinder“, seit 1993 obliegt die Leitung der Gruppe Vera Janssen. Damals gehörte das Haus dem Verein „Fabrik e.V.“, Musiker, Funker und Theaterleute besetzten das Gebäude. „So ist auch die Kindergruppe hier reingekommen“, weiß die Sonderpädagogin. Als ihre eigenen Kinder noch klein waren und sie nicht in ihren Beruf zurückkehren konnte, hat sie die Betreuung der „Bärenkinder“ übernommen. „So konnte ich Kinder und Beruf doch noch unter einen Hut bringen.“ Wieder aufzuhören kam nicht in Frage: „Mir ist die Sache ans Herz gewachsen.“
Auf eine zweite Kraft verzichtet Vera Janssen gern: „Es ist wichtig, dass die Eltern etwas von ihren Kindern mitbekommen, gerade, wenn der Nachwuchs noch so klein ist. Hier können sie Zeit mit den Kleinen verbringen“, begründet die ausgebildete Sonderpädagogin. Also ist im Wochenwechsel immer eine andere Mama - oder aber auch schon mal ein anderer Papa - da, die Vera Janssen bei ihrer Arbeit unterstützt, das gemeinsame Frühstück zubereitet oder ein Auge auf die Kinder hat. „Die Eltern sind also nicht nur für ihr Kind da, sondern tragen in der Gruppe viel mehr Verantwortung“, erklärt Vera Janssen. Probleme, dass das eigene Kind bevorzugt würde, gibt es nicht. Und wenn doch, geht die Sonderpädagogin gleich dazwischen. „Ich halte die Eltern generell zurück, damit sie nicht zu schnell eingreifen.“
Heute hat Barbara Dienst. Eigentlich wollte die Mülheimerin ihre Sara erst mit drei Jahren in den Kindergarten schicken. „Ich fand aber die Idee schön, mein Kind zweimal in der Woche untergebracht zu wissen. Das ist ein wesentlich sanfterer Einsteig - und gelernt hat Sara auch schon sehr viel.“ Dem Umstieg in den Kindergarten sieht die junge Mutter darum gelassen entgegen. Nur die anderen Kinder und Eltern wird sie vermissen. „Man versteht sich gut. Alle haben sich lieb gewonnen.“ Zudem hätten sich auch die Eltern untereinander gern ausgetauscht - oder Rat bei Vera Janssen gesucht. Gefeiert wird der Abschied der diesjährigen „Bärenkinder“ bei einem gemeinsamen Sommerfest am 7. Juli.
Für September dieses Jahres liegen Vera Janssen leider nur sehr wenige Anmeldungen vor. Während in den Anfängen zwischen 60 und 80 Anmeldungen eingingen, sind es jetzt vielleicht noch zehn. Das hat mehrere Gründe: „Zum einen gibt es immer weniger Kinder, zum anderen wird die U3-Betreuung immer weiter ausgebaut. Außerdem wollen Eltern ihre Kinder nicht unbedingt hier hinschicken.“ Dabei lägen die Vorteile klar auf der Hand, meint Vera Janssen. „Die Gruppe ist wesentlich kleiner, persönlicher. Der Einstieg ist sanfter.“ Wer sich einen Eindruck von der Elterinitiative machen und Vera Janssen kennen lernen möchte, ist daher am Samstag, 30. Juni, zwischen 11 bis 13 Uhr in die Räume in Speldorf eingeladen.

HINTERGRUND:
Die Eisbären treffen sich immer montags und donnerstags, die Braunbären immer dienstags und freitags für jeweils drei Stunden am Vormittag. Die Gruppen sind dabei altersgemischt, einzige Voraussetzung: Das Mindestalter ist zwei Jahre.
Wer Interesse an den Bärenkindern hat und seine Kinder gern tageweise betreut wissen möchte, kann sich bei per E-Mail an baerenkinder-lierberg@web.de bei Vera Janssen melden.
Die Kosten liegen bei 67 Euro pro Monat für zwei Tage zuzüglich einer einmaligen Aufnahmegebühr von 26 Euro.

Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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