Am Ende steht das Abitur

Auch Stars müssen mal gehen lautet nicht nur das Motto für die Abschlussklasse. Auch Maren Hoffmann (l.) und Ursula Grün (r.) zeigen Solidarität, denn ihr Schützling Napoleon verlässt dieses Jahr mit Qualifikation für die Oberstufe die Schule. | Foto: Foto: PR-Foto Köhring/ KP
  • Auch Stars müssen mal gehen lautet nicht nur das Motto für die Abschlussklasse. Auch Maren Hoffmann (l.) und Ursula Grün (r.) zeigen Solidarität, denn ihr Schützling Napoleon verlässt dieses Jahr mit Qualifikation für die Oberstufe die Schule.
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Der Weg vom Schüler mit Sonderförderungsbedarf zum Schulabschluss mit Oberstufenqualifikation scheint unmöglich - zumindest fast.

Der 16-jährige Napoleon Egbule macht dieses Jahr seinen Abschluss an der Schule am Hexbachtal und zwar mit qualifikation für die Oberstufe.
So ungewöhnlich mag diese Qualifikation für Manche nicht sein, für Napoleon und seine Lehrerinnen ist dies jedoch ein riesiger Erfolg, als Napoleon vor fünf Jahren auf die Schule am Hexbachtal kam, sah dies nämlich noch ganz anders aus.

Ein hoffnungsloser Fall?

Mit Sonderförderungsbedarf hat er gerade so den Sprung auf die Hauptschule geschafft.
In der integrativen Klasse gehörte Napoleon zu den Schülern, die einfachere Aufgaben und Klassenarbeiten bekamen Jetzt ist er einer der Besten seines Jahrgangs.
„Am Anfang dachten wir oft, er sei ein hoffnungsloser Fall und häufig haben wir darüber diskutiert, ob es überhaupt Sinn macht, ihn hier zu behalten oder ob er nicht auf einer Sonderschule besser aufgehoben sei“ so Maren Hoffmann, die Napoleon als Förderschullehrerin lange betreute.
„Als ich auf die Schule kam hatte ich in allen Fächern Probleme. Besser wurde das erst so in der achten Klasse. Wieso kann ich selbst nicht wirklich sagen“, so Napoleon selber.

Eine außergewöhnliche Entwicklung

Ab der siebten Klasse fing Napoleon dann probeweise an, die regulären Klassenarbeiten mit zu schreiben.
Zu dieser Zeit hatte der Schüler zwar Nachhilfe, jedoch ging er dort schnell nicht mehr hin. „Ich hatte keine Lust mehr hin zu gehen, aber nur weil ich gemerkt hab, dass ich es nicht mehr wirklich nötig hatte“, wirft Napoleon ein.
Gelernt hat der 16-Jährige meist nur für die Klassenarbeiten, als er jedoch merkte, dass seine Noten besser wurden, packte ihn der Ehrgeiz.
„Am liebsten mag ich Englisch und Sport, aber richtig schlecht bin ich in keinem Fach mehr“, bekräftigt er.

Lob vollallen Seiten

Nun gibt es natürlich von allen Seiten viel Lob. „Meine Verwandten freuen sich, und auch meine Freunde sind alle total stolz auf mich. Meine Eltern sind natürlich auch glücklich, dass ich es so weit geschafft habe. Sie denken aber, dass ich, wenn ich will, noch viel mehr schaffen kann“, fügt Napoleon mit einem kleinen Grinsen im Gesicht hinzu.

Wohin geht es nach dem Schulabschluss

Früher wollte der Schüler mal Bürokaufmann werden, jetzt weiß er noch nicht, wie es später in seinem Berufsleben aussehen soll. Erstmal wird er nun an der Gesamtschule Saarn sein Abitur machen und danach soll es an die Uni gehen. Welches Studienfach dann auf dem Plan steht wird sich noch zeigen.

Stolze Lehrerin

Auch seine Klassenlehrerin Ursula Grün freut sich sichtlich für ihren langjährigen Schüler: „Napoleon war schon sehr oft anstrengend und hat mich einige Nerven gekostet, aber in den vergangenen paar Jahren ist er sehr viel ruhiger geworden. Vielleicht ist er auch deshalb in der Schule besser geworden. So richtig angestrengt hat er sich aber erst jetzt zum Schluss. Allerdings hat man auch schon in der Neunten gemerkt, dass hinter seinen dummen Sprüchen oft sachbezogene Beiträge steckten.“
Abschließend führt Ursula Grün an: „Er ist einfach ein Netter, das muss man jetzt mal so sagen. Er versteht es, jeden Lehrer mit seinem Charme für sich zu gewinnen und auch mir ist er ganz schön ans Herz gewachsen.“

Alles Gute für die Zukunft

Bei so viel Abschiedsstimmung bleibt wohl nur noch übrig, Napoleon Egbule alles Gute und viel Erfolg für seinen weiteren Weg zu wünschen.

Autor:

Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr

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