Aktuelle Leserstimmen: Schwerverletzt nach Sturz von Balkon
Bereits am Sonntag, 15. September, gegen 12.20 Uhr, stürzte eine 76-jährige Seniorin von ihrem Balkon im zweiten Obergeschoss. Hierbei zog sich die Dame eine Platzwunde auf der rechten Schläfenseite zu, welche mit vier bis fünf Stichen genäht werden musste. Derzeit liegt die Schwerverletzte in der Uni Klinik in Essen.
„Meine Mutter hat Hirnblutungen und wir hoffen das es ihr bald wieder besser geht“, erzählt die aufgebrachte Tochter Arzu* (* Name von Redaktion geändert).
„Wir haben seit mindestens drei Monaten beim MWB bescheid gegeben, dass der Balkon nicht mehr in Ordnung ist. Es ist auch jemand raus gekommen und hat sich den Balkon angeguckt. Dabei wurde festgestellt, dass er morsch ist. Uns wurde dann mündlich aber auch schriftlich ein Betreten des Balkons verboten“, berichtet Arzu.
"Meine Mutter stürzte vier Meter in die Tiefe"
„Leider kann ich meine Mutter ja nicht ständig kontrollieren, und so ist sie immer mal wieder auf den Balkon spaziert, trotz Verbot. Am Sonntag haben die bereits gelockerten Bodenplatten dann nachgegeben und meine Mutter ist aus dem zweiten Stock, knapp vier Meter in die Tiefe gestürzt und hat sich dabei schwer verletzt. “
Auf Nachfrage der MW nimmt Frank Esser, Vorstandsvorsitzender des Mülheimer Wohnungsbau (MWB) Stellung zu diesem Vorfall: „Wir sind sehr bestürzt über diese schreckliche Nachricht und wünschen Frau Erol * (* Name von Redaktion geändert) eine schnelle und gute Besserung. Nichts desto trotz müssen wir uns von jeglichen Schuldzuweisungen distanzieren. Wir waren mit einem Hausmeister sowie einem Statiker vor Ort und haben uns den Balkonzustand angeschaut. Dabei stellten wir fest, dass der Bodenbelag faulig ist. Also haben wir den Balkon sofort sperren lassen, die Olive abmontieren lassen und Frau Erol mündlich aber auch schriftlich darauf hingewiesen, den Balkon aus Gefahrengründen nicht mehr zu betreten“, so Esser.
MWB ist bestürzt über diese "tragischen Unfall"
„Hingegen unserer Warnung hat Frau Erol wohl doch den Balkon häufiger benutzt, die Olive wurde wieder anmontiert, sodass dieses tragische Unglück geschehen konnte. Wir prüfen diesen Vorfall natürlich genau. Auch die Staatsanwaltschaft ist eingeschaltet und ermittelt die rechtliche Lage. Wir haben diesbezüglich alle Unterlagen zur Verfügung gestellt, damit schnell Klarheit in die Sache kommt.“
Arzu gibt sich mit den Aussagen des MWB-Vorstands nicht zufrieden: „Meine Mutter konnte die Briefe garnicht lesen, weil sie überhaupt kein richtiges Deutsch spricht. Außerdem hätte man die Balkontür mit Absperrband abhängen können, damit meine Mutter weiß, dass sie den Balkon nicht mehr betreten darf.“
Wie genau sich der tragische Vorfall ereignen konnte, werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zeigen. Von Schuldzuweisungen wollen wir uns als öffentliches Medium in jeglicher Hinsicht distanzieren.
AKTUELLE LESERSTIMMEN:
Die Redaktion erreichen derzeit einige aufgebrachte Leserstimmen. So schreibt ein aufmerksamer Leser:
"Wenn sich die Vorgänge so abgespielt haben wie berichtet, davon gehe ich aus, so ist das allein das Verschulden von Frau "Erol" und ihrer Tochter "Arzu". Wenn Frau "Erol" der deutschen Sprache nicht mächtig ist, so wäre es die Aufgabe der Tochter gewesen, ihr besagten Brief der MWB vorzulesen beziehungsweise zu übersetzten und zusätzliche Maßnahmen zu treffen, damit ihre Mutter den Balkon nicht betreten kann. Aber es ist immer das Einfachste und Spektakulärste solche Unglücksfälle irgendwelchen Behörden oder Organisationen in die Schuhe zu schieben."
Autor:Daniela Neumann aus Oberhausen |
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