Älter werden in Deutschland

Das Projekt hat nicht nur den Senioren, sondern auch deren Angehörigen Hilfe angeboten. | Foto: AWO
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Das Begegnungs- und Servicezentrum für Senioren des Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverbandes Mülheim, in der Bahnstraße 18, hat die erste Reihe seines Projektes „Älter werden in Deutschland“ abgeschlossen.
„Das Begegnungs- und Servicezentrum für Senioren soll nicht nur ältere Menschen anziehen, sondern einen Austausch zwischen den Generationen fördern“, so Elke Domann-Jorkiewicz, Betreuerin des AWO- Begegnungs- und Servicezentrums für Senioren.
Gemeinsam mit Lothar Fink, Geschäftsführer der AWO Mülheim, erarbeitete sie ein Projekt um Senioren mit Migrationshintergrund mehr in die Gesellschaft zu integrieren.
„Besonders in den Stadtteilen Stadtmitte und Eppinghofen gibt es einen hohen Anteil von Migranten, so dass unsere Einrichtung auch ein Treffpunkt für diese Senioren werden soll und nicht nur für deutsche“, erklärt Fink. „Bei unserem Projekt konzentrieren wir uns jedoch auf türkisch stämmige Migranten, da sie den Großteil der Migranten darstellen.“
Um diesen Senioren und ihren Angehörigen Hilfe anzubieten, startete am Anfang des Jahres eine Veranstaltungsreihe in welcher die bestehenden Probleme der türkischstämmigen Migranten wahrgenommen und thematisiert wurden.
Ziel war es anschließend diese Probleme aus den Weg zu räumen.
Bestehend aus sechs Modulen wurde zunächst ein Film, der die Einwanderung der Migranten nach Deutschland behandelte, gezeigt. Auf diese Weise sollte ein persönlicher Zugang zu den Teilnehmern gefunden werden. Viele erkannten ihr eigenes Schicksal in den Darstellungen wieder und erinnerten sich an die vergangenen Jahre in Mülheim.
„Aufbauend auf diesen Erlebnissen kam es zu sehr persönlichen Gesprächen“, schildert Domann-Jorkiewicz. „Ich war wirklich erstaunt darüber welche Wünsche diese Senioren hatten. Sie hatten Sehnsucht nach ihrer Heimat und den Menschen dort. Natürlich ist das Thema der Einsamkeit im Alter auch sehr präsent. Zudem sind viele Senioren sehr unsicher im Umgang mit ihren Medikamente, da die Beipackzettel nicht auf türkisch übersetzt sind. Das gleiche gilt auch für den Umgang mit Elektrogeräten. Diese Menschen nehmen das schlichtweg als Beleidigung ihrer türkischen Sprache war.“
Auch das Thema „Pflegeheim“ wurde in der Veranstaltungsreihe angesprochen. Hierbei war deutlich zu verspüren, dass deutsche Pflegeheime wehemend abgelehnt werden. Viele gehen im Alter zurück in ihr Heimatland und ziehen dort in ein solches Heim.
Aufgrund dessen hat man es sich bei AWO zum Ziel gemacht in Zukunft ein rein türkisches Pflegeheim einzurichten.
Auch der Hausnotruf soll auf türkisch angeboten werden um so die Lebensqualität der Betroffenen zu gewährleisten.
Ebenso lehnen türkischstämmige Senioren das Angebot des Essens auf Rädern ab. „Sie haben schlicht weg Angst, dass sie Schweinefleisch zu essen bekommen. Darum lehnen sie deutsche Belieferer ab“, erklärt Fink.
Um dieser Misere zu entgehen wird auch hier über einen Lieferdienst mit rein türkischer Küche nachgedacht.
„Insgesamt war diese Veranstaltungsreihe ein voller Erfolg“, freut sich Orhan Göktan, Leiter der türkischen Sozialdemokraten in Mülheim. Auch sein Verein begrüßt das weitere Vorhaben der AWO. Im Herbst diesen Jahres soll eine erneute Veranstaltung die Problematik der Migranten weiter vertiefen und noch bestehende Probleme lösen. Weitere Informationen dazu bei der AWO, Bahnstraße 18, Tel. 45003-0 oder im Internet unter www.awo-mh.de.

Das Projekt hat nicht nur den Senioren, sondern auch deren Angehörigen Hilfe angeboten. | Foto: AWO
Eine rege Teilnahme am Projekt erfreute auch Lothar Fink. | Foto: AWO
Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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