Abriss beschlossen: Georch adé!

Majestätisch blickte Georch über ein Jahrzehnt über die Ruhrauen. | Foto: privat
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  • Majestätisch blickte Georch über ein Jahrzehnt über die Ruhrauen.
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Als Schutzpatron des fahrenden Volkes wacht Storch Georch seit über einem Jahrzehnt über den Kirmesplatz und die Ruhrauen, jetzt nagt der Zahn der Zeit an ihm.


„Für Georch ist kein Happy End in Sicht“, berichtet Inge Kammerichs, Geschäftsführerin der Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST).
Was ist passiert?
Erschaffen wurde Georch vor über 30 Jahren vom Mülheimer Künstler Peter-Torsten Schulz.
Der 18 Meter hohe Turm war 2002 in einem Projekt mit arbeitslosen Jugendlichen geschaffen und danach von der MST in Obhut genommen worden: Was sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend als schwieriges Unterfangen erwies, denn Vandalismus und Witterung setzten dem armen Georch arg zu.
„Georch ist für viele Mülheimer ein beliebtes Ausflugsziel geworden und mir tut es in der Seele weh, sein „Aus“ verkünden zu müssen. Die regelmäßigen Instandhaltungskosten sind jedoch zu hoch. Der Betrag ging schon in den fünfstelligen Bereich, was für uns nicht mehr zu stemmen war“, erklärt Inge Kammerichs.

Die Fäulnis war sein "Todesurteil"

Auch sein Schöpfer, Peter-Torsten Schulz blickt mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf die missliche Lage: „ Auch Kunst ist vergänglich. Leider ist Georch zu schnell in die Jahre gekommen. Doch welcher Künstler kann schon behaupten, dass über zehn Jahre eine von ihm entworfene Statue in seiner Stadt steht? Mich erfüllt das voller Stolz und ich freue mich auf neue, tolle Projekte.“
Die Witterung setze Georch sehr zu, sodass immer wieder Holzstreben ersetzt werden mussten und trotz allem erhebliche Fäulnisschäden entstanden.
„Diese waren so besorgniserregend, dass wir den Zugang geschlossen und einen Diplom-Holzwirt mit einem Gutachten beauftragt haben“, berichtet Inge Kammerichs. Das alamierende Ergebnis: Der Turm darf nicht mehr betreten werden. Die Standsicherheit ist nicht mehr gewährleistet.
Georchs Abschied wird jedoch nicht sang- und klanglos von Statten gehen. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll der Rückbau erfolgen. „Ich fände es schön, wenn sich jeder Mülheimer gegen eine Spende, einen Teil vom Georch mitnehmen kann. So lebt er trotz allem weiter“, erklärt sein Schöpfer.

Nachtrag: Der Storch Georch wurde zu großen Teilen aus Fichtenholz gefertigt, was leider nicht sonderlich wetterbeständig ist. Es sei beim Aufbau auch eine Kostenfrage gewesen, weshalb man sich für dieses Material entschied.

Autor:

Daniela Neumann aus Oberhausen

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