1800 Siemens Mitarbeiter protestieren gegen Stellenstreichungen im Werk Mülheim

952 plus X - so viele Stellen will der Siemens Konzern in seinem Werk in Mülheim streichen. Als ersten Protest dagegen nahmen am heutigen Freitag rund 1.800 Siemensianer an den ersten Aktionen der IG Metall teil. | Foto: Köhring
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  • 952 plus X - so viele Stellen will der Siemens Konzern in seinem Werk in Mülheim streichen. Als ersten Protest dagegen nahmen am heutigen Freitag rund 1.800 Siemensianer an den ersten Aktionen der IG Metall teil.
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1.800. So viele Mitarbeiter der Firma Siemens gingen am gestrigen Freitag in zwei von der IG Metall organisierten Protestveranstaltungen auf dem Firmengelände am Stadthafen und an der Mellinghofer Straße auf Konfrontationskurs zur Konzernspitze.

Rund 1.000 waren es auf dem Betriebsgelände am Stadthafen und noch einmal 800 im Technologiepark an der Mellinghofer Straße, die sich lautstark und eindringlich gegen den von Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser ausgearbeiteten Stellenabbau aussprachen. Während Betriebsrat Pietro Bazzoli deutlich machte, „dass wir um jede einzelne Stelle kämpfen werden“, stellten die Mitarbeiter symbolisch ein Holzkreuz für jeden gestrichenen Arbeitsplatz auf. Mit dieser machtvollen Symbolik sollte vor allem die Öffentlichkeit mitgenommen werden. Der Grund für die Massenproteste im Siemens-Werk und am geplanten landesweiten Protesttag am 9. Juni liegt in der Entscheidung der Konzernspitze begründet, die sich aus der Unternehmenssparte Kraftwerksbau zurückziehen und daher rund 950 Arbeitsplätze im Mülheimer Werk streichen will. Dieser personelle Tiefschlag der Konzernspitze um Joe Kaeser sitzt bei vielen Siemensianern immer noch tief.

"Diese persönliche Botschaft der Manager hat vielen Mitarbeitern erst die Augen geöffnet", so Pietro Bazzoli. Betriebsrat Siemens Mülheim

Richtig bewusst wurde vielen Mitarbeitern die Dimension des Stellenabbaus aber erst unter der Woche, als hochrangige Siemens-Manager in kleiner Runde die Entschlossenheit der Konzernspitze noch einmal deutlich machten. Betriebsratschef Pietro Bazzoli; „Diese persönliche Botschaft hat erst vielen Mitarbeitern richtig die Augen geöffnet, dass es nur noch mit Kampf und guten Argumenten geht.“ Mit denen wollen der Betriebsrat und seine Mitstreiter verhindern, dass nicht nur knapp 1.000 Siemensianer ihren Job verlieren, sondern auch der für den Standort so wichtige Generatorenbau nach Charlotte in die USA verlegt wird. Außerdem sollen die Fertigung der Niederschaufeln nach Budapest und die Ventilherstellung ins tschechische Brno.

Mehr zum Thema:
Mehr über die Hintergründe des Stellenabbaus bei Siemens in Mülheim finden Sie hier.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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