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Wie es für die Mülheimer Fußballer weitergehen könnte

Auch auf der Anlage des SV Raadt ist Ruhe eingekehrt. | Foto: RuhrText
  • Auch auf der Anlage des SV Raadt ist Ruhe eingekehrt.
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Es ist eine bittere Ironie: Just an den ersten richtig schönen Tagen des Jahres, sind die Sportplätze der Region verwaist. Nirgendwo rollt mehr ein Ball. Nirgends sitzen Menschen vor Klubhäusern und genießen ein Kaltgetränk in der Frühlingssonne, wie es sonst der Fall gewesen wäre. Viele gehen davon aus, dass die Saison der Amateurfußballer nicht noch einmal aufgenommen wird.

Die Handballer hatten bereits am Donnerstagnachmittag vorgelegt, am Freitagvormittag zog dann auch der Fußballverband Niederrhein nach: Einstellung des kompletten Spielbetriebs bis zum 19. April. Weil etliche Vereinsvertreter, Spieler und sonstige Beobachter zuvor verzweifelt nach endgültigen Informationen gesucht hatten, war die Internetseite des FVN kurzzeitig zusammengebrochen.

Im Laufe des Tages trudelten dann vor allem über Facebook die Meldungen der Vereine ein, dass auch der Trainingsbetrieb vorerst eingestellt wird. Der ein oder andere Klub sagte auch Mitgliederversammlungen oder Vorstandssitzungen ab. "Der Vorstand begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. Die Gesundheit von Spielern und Zuschauern hat Vorrang", teilte etwas Wolfgang Terjung, Vorsitzender des TuS Union 09, mit.

Stadt Mülheim sperrte alle Sportanlagen

Schließlich wurde den Vereinen die Entscheidung aber abgenommen, indem die Stadt alle Sportanlagen ebenfalls bis zum 19. April sperrte. "Vereine mit eigenen Anlagen werden gebeten, gemäß dem Aufruf der Landesregierung keinen Übungsbetrieb durchzuführen", hieß es in einer Mitteilung des Mülheimer Sportservice.

Und nun? Viele gehen davon aus, dass die Pause auch noch über den 19. April hinaus andauern wird. Allein aus dem Zeitraum müssten sechs Spieltage nachgeholt werden. Und der reguläre letzte Spieltagt ist schon für den 24. Mai datiert. Am 30. Juni endet offiziell die Spielzeit. Viel Zeit ist das nicht. "Ich weiß nicht, wie man die ganzen Spiele nachholen soll", sagt beispielsweise Speldorfs neuer Trainer Dirk Roenz.

Vorzeitiger Saisonabbruch scheint wahrscheinlich

Gut möglich also, dass die Saison vorzeitig abgebrochen wird. "Das wäre für uns natürlich völlig okay", sagt Marco Guglielmi, Trainer des Landesliga-Aufsteigers Blau-Weiß Mintard. Seine Mannschaft steht als Neuling im gesicherten Mittelfeld. Das sehen aber längst nicht alle so. Vor allem die Mannschaften, die nach jetzigem Stand knapp am Aufstieg oder dem Klassenerhalt vorbeigeschrammt wären, sähen sich ihrer Chance beraubt, in den noch ausstehenden Spielen noch an den Kontrahenten vorbeizuziehen.

"Dann sollen sie die aufsteigen lassen, die jetzt oben stehen und nächste Saison die Gruppen vergrößern", schlägt Dirk Roenz vor. Absteiger würde es demnach nicht geben. So wären zumindest die bisher überragenden Leistungen so manches Tabellenführers nicht völlig für die Katz' gewesen. Die Idee scheint tatsächlich eine der wahrscheinlichsten Varianten einer Fußballsaison, deren Verlauf niemand hatte vorhersehen können.

Autor:

Marcel Dronia aus Mülheim an der Ruhr

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