Weltklassetennis in Mülheim: Dinah Pfizenmaier trainiert ab sofort bei PMTR in Mülheim
Punktgenau landet der gelbfarbene Filzball auf der Grundlinie von Tennis-Junior Tim Rühl (16). Mit einem letzten schnellen Schritt bringt er sich aber noch in Position und schlägt eine Vorhand Cross fast wie aus dem Lehrbuch, mit der er seinerseits die Nummer 147 der Frauen-Weltrangliste, Dinah Pfizenmaier (23), in Bedrängnis bringt.
Hochklassig ist das Match der beiden Tennis-Cracks. Schnell und hart kommen die Returns, variantenreich folgt kurz Cross auf Longline und zurück. Nach gut einer halber Stunde fließt selbst bei den durchtrainiertenPfizenmaier und Rühl der Schweiß und der versammelten Journalie ist klar geworden, dass es hier wirklich um zwei sehr ambitionierte junge Profis geht. Mit der Verpflichtung von Pfizenmaier (Foto) und Rühl, der immerhin die Nummer fünf der Junioren in Deutschland und Nummer 150 der Welt ist, istPMTR-Manager Claus Schumann ein echter Coup gelungen, der der Tennisakademie nun endlich die lang ersehnte professionelle Spitze gibt.
Pfizenmaier rangiert auf Platz 147 und will wieder unter die Top 100
Als persönlicher Manager von Pfizenmaier betreut Schumann die 23-Jährige bereits seit ihren ersten erfolgreichen Schritten auf den internationalen Tourneeserien derITF und der WTA. Seit ihren ersten Auftritten 2011 sicherte sie sich bereits bei zehn ITF-Turnieren den Sieg. Doch trotz dieser Trophäen: noch wertvoller waren für die gebürtige Oerlinghausenerin die Momente und Ergebnisse beim Grand Prix-Turnier in Paris. Bei den French Open überstand sie von 2012 bis 2014 immer die Qualifikation, scheiterte 2012 in Runde zwei an der damaligen Weltranglistenersten Viktoria Azarenka. 2013 war sogar erst in der dritten Runde gegen die Polin Agnieszka Radwanska Endstation. Vor allem dieses Spiel gegen Radwanska sorgt auch knapp zwei Jahre später für Gänsehautmomente bei der 23-Jährigen. „Wir haben damals auf Court eins, der sogenannten Stierkampfarena, gespielt. Die Zuschauerränge waren voll, die Partie lief live im Fernsehen. Das war und ist bisher der Moment in meiner Karriere. Schade nur, dass ich damals keine Chance hatte.“ 2014 war dann übrigens auch wieder in der zweiten Hauptrunde Endstation. Damals gegen die an Nummer zehn gesetzte Italienerin Sara Errani.
Bereits nach diesen wenigen Eindrücken von Pfizenmaier wird klar - auf Sand und bei den French Open, da fühlt sie sich pudelwohl. Doch dabei soll es nicht bleiben. Die zukünftige Zusammenarbeit mit ihr erläutert Schumann so: „Dinah bringt auch ihren Trainer Michael Schmidtmann mit, der hier in Mülheim als ehemaliger Bundesligaspieler kein Unbekannter ist. Er wird in Zukunft hauptamtlich die Trainingspläne und Trainingsarbeit bei PMTR erstellen und überwachen. Natürlich betreut er weiterhin Dinah bei ihren internationalen Auftritten. Wenn beide hier sind, dann wird Dinah an fünf Tagen die Woche hier trainieren. In der Regel drei Stunden am Vormittag und noch mal zwei am Nachmittag.“
„Athletisch kann sich Dinah mit den Top 20 in der Frauentenniswelt messen. Den Rest bringen wir auch auf dieses Nivau. “ Michael Schmidtmann, Trainer
Überhaupt stellen Schumann und PMTR das Training von Pfizenmaier auf einen ganzheitlichen Ansatz um. Michael Schmidtmann stellt diesen so vor: „Seit wenigen Wochen gehört ein Mentaltrainer zum Team um Dinah. Immer zwischen den Turnieren wird er mit ihr kritische Situationen in den Spielen durchgehen und versuchen, mit ihr neue, erfolgreiche Lösungsansätze zu erarbeiten. Athletisch ist Dinah eh auf dem Niveau der Top 20 im Frauentennis. Feilen müssen wir noch an ihrer Vorhand und der Variabilität ihres Grundlinienspiels.“ Neben Pfizenmaier, die während ihrer Aufenthalte in Mülheim zunächst einmal mit ambitionierten Junioren wie Tim Rühl trainieren wird, sollen aber in den nächsten sechs Monate mindestens noch ein bis zwei weitere Spielerinnen vom Niveau einer Dinah Pfizenmaier folgen. Trainingspartner und Tennis-Junior Tim Rühl stammt gebürtig aus dem Württembergischen Waldhut-Tiengen und geht auf eine Privatschule in Karlsruhe, an der er einmal in der Woche am Unterricht teilnehmen muss. Ansonsten wird er von Lehrern individuell betreut und widmet sich dem Training in Mülheim und der Verbesserung seiner Ranglistenposition als Nummer fünf in Deutschland und 150 in der Welt.
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Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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