Die Gründung der "Trailriders Ruhr" ermöglicht neue Perspektiven
Sport und Naturschutz sind vereinbar

Die Trailriders Ruhr sind künftig verlässliche Ansprechpartner für die Stadt, um dem Mountainbike-Sport in unserer Stadt mehr Aufmerksamkeit zu geben. Auf dem Foto v.l. die Gründungsmitglieder Florian Sporleder, Michael Birk-Königs, Uwe Briel, Stephan Stanko, David Neleßen, Max Reinartz undMichael Harnisch.
Foto: Trailriders Ruhr
3Bilder
  • Die Trailriders Ruhr sind künftig verlässliche Ansprechpartner für die Stadt, um dem Mountainbike-Sport in unserer Stadt mehr Aufmerksamkeit zu geben. Auf dem Foto v.l. die Gründungsmitglieder Florian Sporleder, Michael Birk-Königs, Uwe Briel, Stephan Stanko, David Neleßen, Max Reinartz undMichael Harnisch.
    Foto: Trailriders Ruhr
  • hochgeladen von Reiner Terhorst

„Wir haben schon das Gefühl, dass wir viele offene Türen einrennen, denn aktuell führen wir mit zahlreichen Ansprechpartnern gute Gespräche über die Zukunft des Mountainbike-Sports in Mülheim“, beschreibt Michael Birk-Königs eine „Stimmungslage“, die statt von Emotionen und Unverständnis in der Vergangenheit nun von einer neuen Sachlichkeit und Professionalität im Umgang miteinander geprägt ist.

Der begeisterte und engagierte Mountainbike-Sportler, der zurzeit mit Gleichgesinnten den Verein „Trailriders Ruhr e.V.“ offiziell auf den Weg bringt, blickt nur ein klein wenig zurück, um dann der sportlichen Zukunft einen breiten Raum zu geben. Der Blick zurück gilt in erster Linie der „Beseitigungsaktion“ des kleinen „Dirtparks“ im Broicher Wald, der nach Auffassung der Trailriders überhastet und , so Birk-Königs im Gespräch mit der Mülheimer Woche, „aus unserer Sicht aufgrund eines völlig falsch interpretierten Gefahrenpotenzials im Alleingang in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dem Erdboden gleichgemacht wurde.“

Da hätte man es allerdings begrüßt, wenn zunächst geprüft worden wäre, ob diese Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet hätte herausgenommen und legalisiert werden können. Zwar habe sich Beigeordneter Peter Vermeulen für seinen Alleingang entschuldigt, aber das Trainingsgelände für viele Jugendliche sei nun vernichtet, wobei die Zerstörung des Bodens und der Wege durch den Bagger nach einhelliger der Betroffenen „wirklich erschreckend ist.“

Ausschließlich auf
"Totholz" trainiert

Diese kleine, seit Jahrzehnten bestehende Anlage, sei für viele Jugendliche gerade in Zeiten von Corona ein Rückzugsort gewesen, an dem sie nicht selten den ganzen Tag verbracht haben, um den geliebten Sport betreiben zu können. Michael Birk-Königs, der dem Trailriders-Vorstand angehört und der Vorsitzende Max Reinartz heben hervor, dass während dieser Zeit auch Sprünge verbessert und professioneller gestaltet wurden, dabei allerdings ausschließlich auf bereits liegendes Totholz zurückgegriffen und keine lebendigen Pflanzen oder Bäume beschädigt wurden. Das alles hätte man auf dem Schirm haben sollen.

Ehrlicherweise, so betonen beide, sei es für die Stadt nun aber auch leichter, künftige Maßnahmen und Entscheidungen „einzuordnen“, da es jetzt den Verein als direkten Ansprechpartner gebe. Die Gespräche haben Fahrt aufgenommen. Birk-Königs wörtlich: „Und wir konnten bestimmt den Vorwurf entkräften, dass wir keine asozialen Egoisten sind, die Schneisen durch die Wälder schlagen, sondern gestandene Männer und größtenteils auch Familienväter, die sich mit Leidenschaft für ihren Lieblingssport einsetzen.“

Die Idee zur Vereinsgründung entstand direkt während der Demonstration, die von einem MTB-Fan und Anwohner am besagten Bikepark initiiert wurde und für die Teilnahme von über 100 Mountainbikern gesorgt hatte. „Als vor Ort dann Rufe laut wurden, dass die Stadt ja keinen Ansprechpartner auf Seite der Mountainbiker hätte, da ja kein Verein oder ähnliches existiert, war für uns klar, dass wir diesen Schritt dringend tun müssen. Nach dem Ende der Demo haben wir dann Telefonnummern ausgetauscht, daraufhin eine WhatsApp-Gruppe gegründet und somit den Stein ins Rollen gebracht“, berichtet Reinartz. Neben ihm und Birk-Königs waren Florian Sporleder, Uwe Briel, Stephan Stanko, David Neleßen und Michael Harnisch schnell als Gründungsmitglieder an Deck.

Einen ordentlichen
Schritt vorangekommen

Jetzt ist man einen ordentlichen Schritt vorangekommen. „Wir sind im Zuge der Gründung direkt mit unserer Instagram-Seite @trailriders_ruhr gestartet und haben innerhalb kürzester Zeit weit über 500 Follower gewinnen können. Dies zeigt uns, dass wir offenbar einen Nerv getroffen haben und mit unserer Idee in die richtige Richtung gehen. Inzwischen wir 80 Anfragen von Interessierten, die gern bei uns Mitglied werden möchten“, blickt Michael Birk-Königs in eine gute Vereinszukunft.

Und die Ziele sind vom Vorstand klar umrissen: „Wir möchten uns für den Mountainbike-Sport in Mülheim und Umgebung einsetzen und dafür sorgen, dass legale Trails geschaffen, Mountainbike-spezifisches Übungsgelände gefunden und vor allem der abgerissene Bikepark legalisiert wird. Gleichzeitig machen wir der Stadt aber auch das Angebot, dass unsere Vereinsmitglieder als eine Art Ranger fungieren, denn wir legen unzählige Kilometer im Wald zurück und sehen sofort, ob irgendwo illegal Schutt entsorgt wurde oder Rampen angelegt wurden. Dieses könnte dann von uns bei der zuständigen Stelle beim Forstamt gemeldet werden.“

Vereinbarkeit von
Sport und Naturschutz

Das alles habe auch etwas, so Birk-Königs, mit dem Aktivieren von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Übernahme praktischer Verantwortlichkeit innerhalb der eigenen Gesellschaft, sowie der Vereinbarkeit von Sport und Naturschutz zu tun. Die Verantwortlichen des Vereins sehen den weiteren Gesprächen mit der Verwaltung uns den Sportverantwortlichen in unserer Stadt jedenfalls dankbar entgegen.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

39 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.