Silber und jede Menge Wehmut in Berlin!

Das Team in Berlin: Chris Marco Eloundou, Corinna Glunz, Frank Nierhaus, Morad Möllenbeck und Hadi Nasef
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Der sportliche Mittelpunkt im olympischen Boxen sowie in 9 weiteren Sportarten lag in der vergangenen Woche in Berlin, denn dort wurden im Rahmen „Die Finals“, rund um das Olympiastadion, Deutsche Meisterschaften ausgetragen.

Mitten drin war der BC Mülheim-Dümpte e.V., denn mit Corinna Glunz, Morad Möllenbeck, Chris Marco Eloundou sowie Hadi Nasef machte sich ein Quartett aus ihrem „Stall“ auf dem Weg nach Berlin und ging auf die Jagd nach Edelmetall.

„Die Finals“ selber waren ein Erlebnis für jeden Beteiligten, da waren sich alle einig. Und das Konzept überzeugte alle, denn die Begeisterung der Zuschauer an den jeweiligen Wettkampfstätten und –tagen sowie die Qualität der Wettkämpfe, rückten die einzelnen Sportarten in den Focus der Bundesrepublik.

Seitens des BC Mülheim-Dümpten lag es an Morad Möllenbeck den sportlichen Reigen zu eröffnen er trat direkt im Achtelfinale den Niedersachsen Meister Jonathan Marques da Silva.

Morad zeigte eine starke Leistung über drei Runden weg und ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass er das Viertelfinale buchen wollte. Und das tat er auch, nach drei schnellen, technisch starken Runden stand fest: Sieger nach Punkten: Morad Möllenbeck.

Im Viertelfinale traf er dann auf den amtierenden NRW-Meister Zalgaj Laghmani und für die Zuschauer entwickelt sich ein hart umkämpfter Kampf um den Einzug ins Halbfinale, welcher die Zuschauer in dem gut besuchten Kuppelsaal in seinen Bann zog.

Beide Kontrahenten schenkten sich nichts und der Kampf wogte hin und her. Eine Aktion konterte die Andere und ein offensichtlicher Sieger konnte nicht gesehen werden. So schwer taten sich auch die Punkrichter und der Sieg ging mit 3:2 Stimmen in die andere Ecke.

Ebenfalls im Achtelfinale musste Hadi Nasef ran und er traf mit Engin Aslan ebenfalls auf einen Niedersachsenmeister. Hadi avancierte zum Pechvogel dieser Veranstaltung, direkt mit dem ersten Einsatz seiner Schlaghand bei einem gezielten Konter, zog er sich eine Fraktur des Mittelhandknochen zu. Er boxte eine saubere Leistung, konnte jedoch diesen Kampf über die drei Runden nur über die Führhand bestreiten und hatte knapp das Nachsehen. Für ihn gilt es nun die Verletzung in Ruhe auszukurieren und leider kann er auch nicht mit der Nationalauswahl in Australien starten.

Bei Chris Marco Eloundou, der jüngste Athlet in seinem Teilnehmerfeld, kam es dann zu großem Unverständnis in gesamten Kuppelsaal. Er traf im Achtelfinale auf Vladislav Hiltin, den Landesmeister aus Mecklenburg-Vorpommern. Dieser trainiert am Olympiastützpunkt unter Bundestrainer Michael Thimm.

Marco war von Beginn an im Kampf, bestimmte alle drei Runden und setzte harte Treffer aus Kombinationen und zweiten Angriffen. Auf der anderen Seite ließ er kaum Treffer zu und kontrollierte das Geschehen.

Die harten Treffer, die Marco setzte, zeichneten sich mehr und mehr im Gesicht seines Kontrahenten ab und in der dritten Runde zog er sich sogar einen Cut nach einem Wirkungstreffer von Marco zu.

Deshalb war das Unverständnis im gesamten Kuppelsaal komplett, als Marco als Verlierer den Ring verließ, dies wurde mit entsprechenden Pfiffen quittiert, brachte aber den jungen Athleten an dieser Stelle keine Runde weiter.

Bis in Finale hingegen drang Corinna Glunz vor und hier traf sie auf Joelle Seydou. Diese ist in der Szene keine Unbekannte, nicht nur mit erheblich mehr Ringerfahrung ausgestattet, auch ihrer sportlichen Vita lassen sich bereits Titel bei Deutschen Meisterschaften entnehmen sowie eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften 2017.

Corinna begann aus einer stabilen Deckung und guten Distanzgefühl heraus die erste Runde und versuchte ihre Reichweitenvorteile zu nutzen, brachte immer wieder den Jab sowie Kombinationen aus Geraden der Führungs- und Schlaghand. Jedoch konnte ihre Kontrahentin immer wieder die Distanz überbrücken und schob sich hinter einer stabilen Doppeldeckung in die Halbdistanz und punktete.

Corinna stemmte sich gegen die drohende Niederlage, jedoch war die Vertreterin aus Mecklenburg Vorpommern einfach zu stark an diesem Tag und konnte Oberhand gewinnen.

Corinna gab nicht auf, musste aber nach drei Runden den Ring als Vize-Deutsche Meisterin verlassen.

Autor:

Frank Nierhaus aus Mülheim an der Ruhr

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