Sicheres Schwimmen dank der „Flotten Flosse“

Nichtschwimmer und Schwimmer von der Oemberg-Schule sind auf dem Bild vereint. Über das Projekt informierten (hinten, v.l.) Wolfgang Bobon (TSC), Martina Ellerwald (MSS), Frank Esser (MWB), Andrea Neuhs (DLRG) und Annette Michels (MSS/MSB). | Foto: PR-Fotografie Köhring
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  • Nichtschwimmer und Schwimmer von der Oemberg-Schule sind auf dem Bild vereint. Über das Projekt informierten (hinten, v.l.) Wolfgang Bobon (TSC), Martina Ellerwald (MSS), Frank Esser (MWB), Andrea Neuhs (DLRG) und Annette Michels (MSS/MSB).
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Von RuhrText

Da stimmt etwas nicht! Fast jedes zweite Mülheimer Kind, das zur Grundschule kommt, kann nicht sicher schwimmen. Dank der finanziellen Unterstützung der Mülheimer Wohnungsbau eG — bis zu 23 000 Euro jährlich — gelingt es dem Mülheimer Sport-Service (MSS) bereits seit sieben Jahren, mittels der Initiative „Flotte Flosse“ etwa 90 Prozent der Grundschulkinder fit für den Schwimmunterricht in den weiterführenden Schulen zu machen.

In der Grundschule haben die Mädchen und Jungen zwischen der ersten und vierten Klasse zwei Halbjahre lang Schwimmen auf dem Stundenplan stehen. Während die Schwimmer bei zwei Schullehrern unterrichtet werden, werden die Nichtschwimmer von Übungsleitern aus Mülheimer Schwimmvereinen trainiert. Dieser Aufwand kann durch die Zusammenarbeit mit der MWB finanziert werden.

Im vergangenen Schuljahr 2016/17 haben dank des Projekts „Flotte Flosse“ 363 der teilnehmenden Kinder gelernt, mindestens einige Meter zu schwimmen. 455 haben das Seepferdchen-Abzeichen errungen und 152 Kinder sogar das Schwimmabzeichen in Bronze. „Die Übungsleiter kümmern sich ab dem zweiten Schuljahr gezielt und intensiv um die Kinder, die noch kein Seepferdchen-Abzeichen haben und bringen diesen das Schwimmen bei“, sagt MSS-Leiterin Martina Ellerwald. Die erfolgreichen Mädchen und Jungen, die nicht selten so richtig Spaß beim mutigen Sprung ins kühle Nass bekommen, erhalten als Erinnerung eine Urkunde und als Geschenk einen Schwimmbeutel mit dem Logo der Initiative „Flotte Flosse“ überreicht. Das Logo zeigt ein keckes Seepferdchen mit Schwimmbrille.

Sozialer Aspekt

„Es geht bei unserer gemeinsamen Initiative um die Sicherheit der Kinder. Und auch der soziale Aspekt spielt bei diesem Projekt eine Rolle, denn Kinder aus sozial schwachen Familien können im Durchschnitt weniger gut schwimmen. Gerade diese Mädchen und Jungen profitieren von der Schwimmförderung“, sagt Frank Esser. Der MWB-Vorstandsvorsitzende erinnert sich bei einem Pressegespräch an ein Erlebnis aus einem Urlaub vor vielen Jahren: „Ich habe damals ein Kind, dass nicht schwimmen konnte, aus dem Becken geholfen. Es ist als Kind nicht nur schön, in der Freizeit unbeschwert und ohne ständige Aufsicht der Eltern mit Freunden ins Schwimmbad gehen zu können, sondern es kann sogar lebenswichtig sein.“

Noch gibt es also eine Quote von etwa zehn Prozent an Kindern, die auch an den weiterführenden Schulen zu den Nichtschwimmern zählen. Martina Ellerwald kündigte an, das die Mülheimer Bürgerstiftung ihre Bereitschaft signalisiert habe, künftig auch in diesem Altersbereich finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Damit kann der MSS auch diese Lücke noch schließen.

Die meisten Kinder lernen das Schwimmen in der Familie. Der MSS bietet zudem sehr erfolgreich Schwimm-Camps in den Oster- und Herbstferien an. Die Mülheimer Schwimmvereine bemühen sich, den Kindern das Schwimmen im Gruppenunterricht beizubringen. Schließlich besteht auch noch — nicht nur für Kinder — die Möglichkeit, Einzelunterricht beim Schwimmmeister im Heißener Friedrich-Wennmann-Bad zu belegen — mit der Zielsetzung, dass jede Mülheimerin und jeder Mülheimer sich mindestens sicher im Wasser bewegen kann.

Nichtschwimmer und Schwimmer von der Oemberg-Schule sind auf dem Bild vereint. Über das Projekt informierten (hinten, v.l.) Wolfgang Bobon (TSC), Martina Ellerwald (MSS), Frank Esser (MWB), Andrea Neuhs (DLRG) und Annette Michels (MSS/MSB). | Foto: PR-Fotografie Köhring
Nach erfolgreicher Seepferdchen-Prüfung gibt es zur Belohnung eine Urkunde und einen Schwimmbeutel. | Foto: PR-Fotografie Köhring
Autor:

Marcus Lemke aus Mülheim an der Ruhr

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