NRW-Meisterin 2023

Mueberra rockt Duisburg!

Am vergangenen Wochenende lag der Mittelpunkt des olympischen Boxens in NRW in Duisburg, denn dort wurden die diesjährigen NRW-Meisterschaften der Elite vom 27.10.2023 bis 29.10.2023 ausgerichtet.

Sie dienen der Qualifikation für die anstehenden Deutschen Meisterschaften, welche vom 28.11.2023 bis 02.12.2023 in Schwerin stattfinden werden.

Beginnend mit den Viertelfinalen am Freitag, dem 27.10.2023, waren bis zur Feststellung der jeweiligen NRW-Titelträger und –Trägerinnen am Sonntag, dem 29.10.2023 insgesamt 60 Paarungen erforderlich.

Die Dümptener schickten mit Kaan Kurt, Orkun Uelker, Sadik Kirkyasaroglu, Mueberra Ersoy und Katharina Vögele direkt eine kleine Staffel auf dem Weg zum Titel, welche sich über die vorausgegangenen Niederrheinmeisterschaften für die Teilnahme qualifizieren konnten.

Diese hielten sich allesamt in den Viertelfinalen schadlos und bei den Halbfinalen gab es dann direkt den ersten Dämpfer, denn hier musste Katharina Vögele krankheitsbedingt passen und schied somit aus dem Turnier aus.

Kaan Kurt traf in seinem Halbfinale im Mittelgewicht der Elite auf Maximilian Meier von den Faustkämpfern Köln-Kalk. Kaan legte eine starke erste Runde hin und beherrschte das Geschehen über ein gutes Distanzgefühl und stetigen Geraden der Führ- und Schlaghand.

Mit Beginn der zweiten Runde änderte sich das Blatt und der Kampf wurde nun enger, immer wieder Gelang es dem Kölner Kaan in die Halbdistanz zu ziehen und in einen Schlagabtausch zur verwickeln. Zwei Runden, in denen die Vorteile hin und her wogten und für ein knappes Ergebnis sorgten, folgten.

Leider zu Gunsten des Kölners, welcher mit 3:2 gewann und für Kaan die Bronzemedaille übrigblieb.

Im Halbfinale des Superschwergewichts der Elite traf dann Orkun Uelker auf den bisher noch ungeschlagenen Kilian Anuk Moschoglou vom Boxzentrum Münster. Die Teilnahme am Halbfinale bei den NRW-Meisterschaften war schon eine kleine Überraschung, denn Orkun feierte ein Comeback nach mehr als 7jähriger Ringabstinenz.

Für die anwesenden Zuschauer war es der Kampf, den man sich in einer solchen Gewichtsklasse erhoffte.

Der Münsteraner verfügte über die erheblichen Reichweitenvorteile und daher versuchte Orkun seinen Gegner den Raum zu nehmen, an den Seilen oder in den Ecken zu stellen. Beide gingen für diese Gewichtsklasse ein hohes Tempo, arbeiteten mit harten Händen und zeigten sehenswerte Aktionen, sehr zum Gefallen der anwesenden Boxfans.

Gegen Ende der zweiten Runde stießen beide mit Kopf in einer Aktion zusammen und bei Orkun bildete sich eine starke Schwellung unter dem Auge. Diese wurde in der Ringpause zur dritten versorgt und durch den Ringarzt begutachtet, der dann entschied, dass der Wettkampf nicht fortgesetzt werden kann. Gesundheit steht immer an erster Stelle. Damit gewann Orkun ebenfalls die Bronzemedaille und sein Gegner holte sich am nächsten Tag der NRW-Titel.

Ins Finale zogen dann Mueberra Ersoy und Sadik Krikyasorglu ein und auch hier gab es an der Waage schon einen leichten Dämpfer, denn der vorgesehene Gegner von Sadik musste verletzungsbedingt passen, so dass Sadik kampflos im Finale blieb.

Also lag es an Mueberra an diesem Tag die Dümptener Fahne hochzuhalten.

Sie traf im Federgewicht der Frauen auf Carolyn Schäfer vom Boxring Neuss. Die junge Neusserin ist den Boxsportbegeisterten keine Unbekannte, neben einigen regionalen Titel, drang sie schon zweimal bei den Deutschen Meisterschaften bis ins Finale vor und gewann dort Silber.

Die erste Runde gehörte der Neusserin, sie verstand es hier die besseren Aktionen zu setzen, arbeitete gut mit ihrer Range und konnte die Angriffsversuche von Mueberra abfangen.

Mit der zweiten Runde erhöhte die Dümpterin das Tempo, ließ vermehr die Hände der Gegnerin aus und konterte schnell über gezielte Aktionen. Immer wieder konnte Mueberra ihre Kontrahentin in einen Schlagabtausch verwickeln und behielt die letzte Hand. Zwischenzeitlich musste die Neusserin sogar Zeit nehmen.

Letztendlich war klar, die dritte Runde musste hier entscheiden. Dem Tempo der ersten beiden Runden Tribut zollenden gingen hier beide Athletinnen über ihre Grenzen hinaus und es entwickelte sich eine enge Runde auf Augenhöhe. Die Aktionen wogten hin und her. Vielleicht waren es die letzten 20 Sekunden, die hier den Ausschlag gaben, die Mueberra gehörten und sie diese Runde für sich entscheiden konnte.

Siegerin nach Punkten und damit NRW-Meisterin 2023: Mueberra Ersoy!

Eine bisher erstaunliche Saison Mueberra, die sich nach dem Niederrhein- nun auch den NRW-Titel in ihren ersten Wettkampfjahr sichern konnte.