Keine deutsche Finalteilnahme
Mit Marc Zwiebler ist der letzte deutsche Teilnehmer bei den YONEX German Open im Halbfinale ausgeschieden. Der amtierende Europameister hat den Einzug ins Finale des Herreneinzelwettbewerbs verpasst. Er unterlag in seinem Halbfinale dem Dänen Hans-Kristian Vittinghus mit 16:21, 13:21.
Der an Position 12 gesetzte Däne und etliche Plätze hinter Zwiebler in der Weltrangliste stehende Vittinghus spielte bisher ein grandioses Turnier. So sah es auch Zwiebler, der unmittelbar nach dem Spiel meinte: „Hans-Kristian hat fantastisch gespielt und heute wieder eine super Leistung gebracht. Ich wusste, dass er an guten Tagen jeden in der Welt schlagen kann, das hat er schon mehrfach bewiesen. Er hat manchmal ein paar Hänger in seinem Spiel, aber heute hat er wirklich keine Schwächen gezeigt. Ich habe gestern schon gesagt, dass ich noch nicht ganz fit bin, somit fehlen mir immer noch ein paar Prozent. Ich bin natürlich tierisch enttäuscht und es tut mir auch leid für die vielen Zuschauer. Aber nach den letzten Wochen kann ich sicherlich auch stolz sein, hier zum ersten Mal im Halbfinale gestanden zu haben – wenngleich ich natürlich gerne das Finale erreicht hätte. Aber ich komme auf jeden Fall wieder, denn es ist das schönste Turnier in Deutschland.“ Sieger Vittinghus meinte: „Ich habe heute einen tollen Tag erwischt, hätte aber niemals gedacht, dass das Spiel in zwei Sätzen über die Bühne geht. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Match morgen und wünsche mir ein tolles Spiel – natürlich auch für die Zuschauer." Der Däne trifft im Finale auf den ungesetzten Weltranglisten-87. Arvind Bhat, der in der 2. Bundesliga Nord für den BV Gifhorn aufschlägt. Der Inder, setzte sich in seiner Halbfinalpartie mit 21:12, 12:21, 22:20 gegen den Weltranglisten-24. Tien Chen Chou aus Taiwan (Setzplatz 15) durch.
Zwieblers fünfte Niederlage
Im insgesamt achten Aufeinandertreffen zwischen dem siebenmaligen Deutschen Meister Marc Zwiebler und Vittinghus war dies die fünfte Niederlage für Zwiebler. Er hatte unter anderem die beiden jüngsten Vergleiche für sich entschieden. Zwiebler verpasste es durch die Zwei-Satz-Niederlage als dritter Spieler des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) nach Wolfgang Bochow (1967, 1974) und Björn Joppien (2002) bei der prestigeträchtigen Veranstaltung das Finale im Herreneinzel zu erreichen. In der Geschichte der im Jahr 1955 eingeführten Internationalen Badmintonmeisterschaften von Deutschland konnte in dieser Disziplin noch kein DBV-Akteur den Titel gewinnen. Im Dameneinzel, im Herrendoppel, im Damendoppel und im Mixed trugen sich hingegen bereits Athletinnen bzw. Athleten aus Deutschland in die Siegerliste ein – zum Teil sogar mehrmals. Für Marc Zwiebler standen bei den YONEX German Open als bis dato beste Ergebnisse zwei Viertelfinalteilnahmen zu Buche: Diese erzielte er in Mülheim an der Ruhr in den Jahren 2010 und 2013.
Chefbundestrainer zufrieden
Chef-Bundestrainer Holger Hasse meinte: „Mit dem Abschneiden der Deutschen bei den German Open sind wir grundsätzlich sehr zufrieden. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir sehr viel erreicht – mit einer Riesen-Steigerung, einem tollen Achtelfinaltag mit grandiosen Siegen und tollen Spielen. Die Viertelfinals waren sehr eng und die Leistung hat gestimmt – auch wenn dann für die meisten Endstation war. Bei Marc ist nach dem heutigen Spiel die Enttäuschung natürlich da. Man überlegt, woran es gelegen hat oder was man hätte anders machen können. Aber insgesamt können wir mit dem Abschneiden und der Präsentation hier in Mülheim sehr zufrieden sein.“
Die Finalreihenfolge
12.00 Uhr Damendoppel Misaki Matsutomo / Ayaka Takahashi (Japan) - Kyung Eun Jung / Ha Na Kim (Südkorea) anschließend Dameneinzel, Ji Hyun Sung (Südkorea) - Sayaka Takahashi (Japan); anschließend Herrendoppel Hiroyuki Endo / Kenichi Hayakawa(Japan) Takeshi Kamura / Keigo Sonoda (Japan); anschließend Mixed Robert Blair / Imogen Bankie (Schottland) - Sung Hyun Ko / Ha Na Kim (Südkorea); anschließend Herreneinzel Arvind Bhat (Indien) - Hans-Kristian Vittinghus (Dänemark)
Autor:Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr |
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