Kein ganz krönender Abschluss
Die YONEX German Open 2017 sind heute der Schnee von gestern. Zurück bleibt in der Erinnerung ein rauschendes Badmintonfest in der wunderbar geeigneten „innogy-Sporthalle“! Der Finaltag der YONEX German Open 2017 fand ohne deutsche Beteiligung statt.
Die Publikumslieblinge und Senkrechtstarter des deutschen Badmintons standen nicht im Finale und spielten nicht auf dem Center Court. Die Begeisterung des Publikums über das gewonnenen Viertelfinalspiel konnte am Finaltag nicht noch einmal aufleben.
Als Isabel Herttrich und Carla Nelte vor ein paar Tagen ihren zweiten Matchball verwandelt hatten, gab es in der innogy Sporthalle kein Halten mehr. Das Duo hatte sich mit 14:21, 21:19, 21:13 durchgesetzt und zog ins Halbfinale ein.
Publikumslieblinge
In einem packenden, spannenden und technisch wie spielerisch hochstehendem Match gewann das Dream-Team des DBV völlig verdient. Eine sagenhafte Unterstützung durch die Badmintonfans in der innogy-Sporthalle ließen Herttrich / Nelte auf einer Woge des Erfolgs reiten und trieben sie zu einer für schier unmöglich gehaltenen Leistungssteigerung an. Tosenden und nicht enden wollenden Applaus gab es für die Lieblinge des Publikums am vergangenen Viertelfinaltag.
DBV-Vizepräsident Sport Dietrich Heppner hatte schon in der Pause zum dritten und damit entscheidenden Satz ein gutes Gefühl: „Das Spiel gewinnen die Beiden und stehen dann im Halbfinale!“ Der Mann könnte ein Orakel werden.
Isabelle Herttrich und Carla Nelte mussten sich die Finalspiele trotzdem von der Tribüne aus anschauen: mit 19:21, 10:21 unterlagen sie im Halbfinale den ebenfalls ungesetzten Japanerinnen Yuki Fukushima/Sayaka Hirota.
Nur vier Finalspiele
Herttrich/Nelte waren aber nicht alleine mit ihrem Schicksal. Sie teilten es mit dem Chinesen Chen Long. Der Olympiasieger von Rio wurde als Titelfavorit gehandelt, nachdem Jan Jorgensen aus Dänemark, Setzplatz Nummer 1, abgesagt hatte. Chen Long startete als Setzplatz 2 in das Turnier - und verlor im Halbfinale gegen Wang Tzu Wei mit 18:21 / 21:8 / 18:21.
Noch schlimmer traf es die Spanierin Carolina Marin. Sie gewann zwar mit 21:10 / 17:21 / 21:18 im Halbfinale gegen die Japanerin Minatsu Mitani, musste aber am späten Abend aus Verletzungsgründen das Finalspiel absagen. Kampflose Siegerin im Dameneinzel war damit bereits vor dem Start der Finalspiele die Japanerin Akane Yamaguchi, die von Setzplatz 2 aus ins Turnier gestartet war.
Unspektakulärer Finaltag
Der Finaltag verlief dementsprechend kurz und unspektakulär. Bis auf das Damendoppel wurden alle Spiele in zwei relativ glatten Sätzen ausgetragen. Dazu standen sich in drei von vier Finalspielen noch Aktive aus dem gleichen Land gegenüber. Da kennt man sich aus den vielen Trainingsstunden und weiß um die Stärken und Schwächen der Gegenüber.
Zufriedenes Fazit
Dennoch: Zurück blieb ein begeistertes Publikum, zufriedene Ausrichter und ein überaus glücklicher Bundestrainer Detlef Poste. „Wir haben sehr gute Leistungen unserer jungen Leute gesehen. Sie haben gegen absolute Weltklassespieler gewonnen. Im Vorfeld des Turnieres hatte ich gehofft, dass sie viele Matches gegen Weltklassespieler kriegen würden – das ist eingetreten. Eine insgesamt mehr als gute Woche.“ zog der Bundestrainer ein positives Fazit.
Die Finalergebnisse:
HE Chou Tien Chen – Wang Tzu Wie (beide Taiwan) 21:16 / 21:14
HD Kim Astrup/Anders Rasmussen – Mads Conrad-Petersen/ Mats Kolding (alle Dänemark) 21:17 / 21:13
DD Yuki Fukushima/Sayaka Hirota (Japan) – Huang Dongping/Li Yinhui (China) 15:21 / 21:17 / 21:15
GD Zhang Nan/Li Yinhui – Lu Kai/Huang Yaqiong (alle China) 22:20 / 21:11
Autor:Heinz Haas aus Mülheim an der Ruhr |
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