Kartfahrer Phil: Der rasante Sohn

Kartfahrer Phil Hill aus Mülheim startet Ende März in seine zweite Saison. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
2Bilder
  • Kartfahrer Phil Hill aus Mülheim startet Ende März in seine zweite Saison.
  • Foto: PR-Foto Köhring/PK
  • hochgeladen von Lisa Peltzer

Ein bis zweimal in der Woche trainiert der zehnjährige Mülheimer Phil Hill auf der Kartbahn in Kerken, um irgendwann einmal in die Fußstapfen seiner Idole in der Formel Eins zu treten. Die ersten Schritte sind bereits gemacht.

Zwölf PS hat Phils eigenes und individuell auf ihn eingestelltes Kart. Damit schafft das Mitglied im Kartclub Kerken die 1.107 Meter lange Strecke in rund 52 Sekunden. Den Streckenrekord in seiner ehemaligen Heimatstadt Hamburg hält bis heute.
Mit bis zu 120 Kilometern in der Stunde rauscht Phil Hill an seinen Eltern Nicole und Patrick vorbei. Angst um ihren Sohn haben sie dennoch nicht - im Gegenteil, sie unterstützen ihn nach allen Kräften. Denn sie wissen: Als junger Kartfahrer hat ihr Sohn eben Benzin im Blut.
Und schuld daran sei der Papa, rechtfertigt der Schüler der Klasse 5b der Karl-Ziegler-Schule seine rasante Ader. „Ich wollte als Kind selbst immer Rennfahrer werden, erlaubt haben es mir meine Eltern damals allerdings nicht.“ Also ist der heute 43-Jährige Pilot geworden. So ganz losgelassen hat ihn seine Leidenschaft für schnelle Autos allerdings nicht. „Irgendwann habe ich mir selber eins gekauft und bin Rennen gefahren.“ Das muss wohl auf die beiden Söhne abgefärbt haben.
Angefangen hat alles in einem Ferienkurs. Dort wurde ein Trainer auf den damals noch „Hamburger Jung‘“ aufmerksam und bot ihm an, immer mittwochs an einem Training auf der Kartbahn teilzunehmen. Natürlich ließ sich Phil diese Chance nicht entgehen. Dann kam es, wie es kommen musste: Der heute Zehnjährige wurde schneller und schneller und bestritt kurze Zeit später sein erstes Rennen. Platz zwei sicherte er sich bei diesem Schüler-Kart-Cup, fuhr seiner Konkurrenz glatt davon. „Hätte mich nicht eine Fotografin ständig mit ihrem Blitz irritiert, wäre ich sogar Erster geworden“, zeigt sich Phil noch immer ein wenig enttäuscht - aber nicht zu geknickt, um das Kartfahren an den Nagel zu hängen. Wozu auch?
Seit spätestens einem Jahr betreibt Phil Hill den Kartsport professionell, hat in 2012 seine erste Saison hinter sich gebracht. Insgesamt 13 Pokale durfte er mit nach Hause nehmen, alle sind sie fein säuberlich auf der Fensterbank aufgereiht. Der jeweils letzte, in diesem Fall der Pokal für den Sieg des Graf Berghe von Trips-Rennen, findet auf einem alten Sekretär in der Küche Platz. Bis zu 30.000 Euro kostet die Eltern so ein temporeiches Jahr. Geld, das sie gern ausgeben. Gegen Hilfe von Sponsoren hätten sie aber trotzdem nichts, so die Eltern augenzwinkernd. „Wir machen alles allein“, sind Nicole und Patrick stolz. Das gilt auch für diese Saison. Die beginnt Ende März und dauert - je nach Wetterlage - bis Oktober. Auf dem Terminplan stehen in dieser Zeit unter anderem das ADAC Kartmasters Bambini, der Westdeutsche ADAC Kart Cup (WAKC), die Mega-Trophy, Rennen um Winterpokale und vieles mehr. „Im April sind wir an jedem Wochenende unterwegs“, erklärt Phils Mama.
Vollkommen ausgelastet fühlt sich Phil Hill trotzdem nicht. „Ich fahre noch gern Wave Board und Schlitten, rudere in Schul-AG und -verein und mache Jiu Jitsu.“ Außerdem, so die Mutter, verschlinge er ein Buch nach dem anderen - und Saxophon spielen lernen wolle er eigentlich auch noch. Ob da nicht die Schule auf der Strecke bliebe? „Nö, die Noten sind gut.“
Die Welt stünde dem Zehnjährigen also offen. „Ich würde gern Rennfahrer in der Formel 1 werden“, zeigt er sich ehrgeizig. Seine Vorbilder: Sebastian Vettel, Michael und Ralf Schumacher. Und wenn‘s doch nichts wird mit dem Rennsport? „Dann werde ich Pilot - wie Papa. Oder Geheimagent.“

Kartfahrer Phil Hill aus Mülheim startet Ende März in seine zweite Saison. | Foto: PR-Foto Köhring/PK
Seit einem Jahr dreht auch Phils (r.) Bruder Nicholas (8, l.) seine Runden auf der Kartbahn. „Er fährt noch aus Spaß mit“, erklärt Nicole Hill, „der gewisse Biss, wie Phil ihn hat, fehlt ihm noch.“ | Foto: PR-Foto Köhring/PK
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

8 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.