Kart-EM: Runde um Runde auf dem Asphalt
Kaum hatte Jannis Baumann seinen besten Kumpel auf die Daytona-Kartbahn in Essen begleitet, schon war die Leidenschaft für den Rennsport groß. Zwar hat Susanne Baumann „einmal die Luft angehalten“, unterstützen möchte sie ihren Sohn bei seinem rasanten Hobby trotzdem. „Seine Begeisterung war eben so groß.“ Und so hätten sich die Eltern eben überreden lassen.
Also dreht der 15-jährige Gesamtschüler der Gustav-Heinemann-Schule seit gut einem Jahr regelmäßig seine Runden auf dem Asphalt. Viel Spaß hat er dabei. Aber auch einen gewissen Ehrgeiz entwickelt, wie Susanne Baumann schmunzelnd bestätigt. „Man möchte eben schneller sein als die anderen“, begründet Jannis.
Gerade einmal 40:03 Sekunden für die eine und 47:02 Sekunden für die andere Rennstrecke braucht Jannis Baumann mit seinem neun PS starken Powerkart, wenn er auf den Daytona-Kartbahnen seine Runden dreht. Angst, dass dem 15-jährigen Mülheimer etwas zustoßen könnte, haben die Eltern Michael und Susanne aber nicht. Denn: Sicherheit wird auch bei den Fahrern des Motorsportclubs Blau-Gelb Essen groß geschrieben. „Das Tragen von Anzügen, Helmen, Handschuhen und Schuhen mit Zulassung ist Pflicht“, erklärt Michael Baumann, Leiter des hagebaumarktes. „Es sind schon alle ganz sicher.“
Kart-EM zwischen dem 2. und 6. April in Essen
Kaum sind die Feiertage vorbei, steht für Jannis Baumann das nächste Rennen auf dem Programm: Von Dienstag bis Samstag, 2. bis 6. April, finden auf der Daytona-Kartbahn in Essen-Borbeck die European Indoor Kart Championships 2013 statt. Bei der Fahrerwertung zählen zunächst die Einzelfahrer, bei der Teamwertung, dem Nations-Cup, am Samstag die einzelnen Teams. Jannis ist bei den Senioren bis 80 Kilogramm gelistet, er muss sich gegen rund 20 weitere Fahrer durchsetzen. Gefahren werden in mehreren Gruppen zwei Runden pro Tag, die jeweils Besten treten im nächsten Rennen gegeneinander an, bis ein endgültiger Sieger ermittelt ist. „Ich gehe einfach hin und gebe mein Bestes“, zeigt sich der 15-Jährige selbstbewusst - auch wenn er weiß, das an dem hauseigenen Team der Daytona-Kartbahn nur schwer ein Vorbeikommen sein wird. Aber: „Er wird wohl nicht Letzter“, sind sich die Eltern einig. Im Mai dann steht das 24-Stunden-Rennen auf der Essener Kartbahn an, gleichzeitig wird einmal im Monat die Daytona-Liga ausgefahren.
Trainiert wird immer sonntags von 10.30 bis 13.30 Uhr auf der Daytona-Kartbahn in Essen-Borbeck. Gefahren wird auf den beiden Innen- sowie der einen Außenbahn. Mit dabei: der Papa. „Die Analyse gibt‘s dann zu Hause.“
Ob Jannis sein Geld mit dem Rennfahren verdienen möchte? „Später möchte ich auch gern so etwas machen“, erkärt der Gesamtschüler. Der Einstieg sei jedoch schwer.
Und nicht unbedingt günstig. Bis zu 40.000, das hat Michael Baumann mal grob überschlagen, können im Jahr für eine Karriere als Rennfahrer anfallen. Eine stolze Summe. „Abgesehen von der Zeit, die man investieren muss“, ergänzt Mutter Susanne Baumann. „Da ist Indoor-Kartfahren eine gute Alternative“, so Michael Baumann.
Autor:Lisa Peltzer aus Oberhausen |
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