Breitensport
Inklusion läuft

Stefan Ponto und Nicole Appelmann beim Training am Kahlenberg. | Foto: PR-Foto Köhring
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  • Stefan Ponto und Nicole Appelmann beim Training am Kahlenberg.
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Der Legende nach lief ein Athener 430 vor Christus von Marathon in seine Heimatstadt, um seinen Mitbürgern vom militärischen Sieg ihrer Soldaten zu berichten. Doch kaum hatte er sein Ziel erreicht, fiel er tot um. Nicole Appelmann und Stefan Ponto haben ihre Teilnahme am zivilen Köln-Marathon am ersten Sonntag im Oktober Gott sei Dank überlebt. Und mehr als das: Sie treffen sich quicklebendig zum Gespräch und zum Fototermin mit der Mülheimer Woche auf ihrem Trainingsplatz, dem Sportplatz am Kahlenberg. Dort trainieren sie das ganze Jahr über zusammen mit ihren Sportkameraden von den Maulwürfen des Sportklubs Eintracht 1943. Das für alle laufinteressierten Blinden und Sehbehinderten offene Training beginnt dort, jeweils am ersten und dritten Montag des Monats um 16 Uhr. Willkommen, sind hier auch normalsichtige Läufer, die sich als Guides zur Verfügung stellen.

Beim Köln-Marathon gehörten die sehbehinderte Nicole Appelmann und ihr normalsichtiger Guide, Stefan Ponto, zu dessen 17.000 Marathon Teilnehmern. Die Mitläufer des Marathons starteten am Kölner Bahnhof Deutz und liefen 42 Kilometer bis zur Domplatte. Nicole (52) und Stefan (55) starteten allerdings als Läufer einer inklusiven Staffel und liefen, verbunden durch ihr elastisches Kunststoffband im Gleichschritt zwölf Kilometer vom Clodwigplatz bis zum Aachener Weiher. "Wir sind unter 60 Minuten geblieben und haben damit unsere persönliche Bestzeit gelaufen", freuen sich die Beiden.

Um ihre Kondition auf Wettkampfniveau zu bringen, haben Ponto und Appelmann im September nicht nur auf dem Sportplatz am Kahlenberg ihre Bahnen gezogen, sondern zwischen Auberg und Flughafen auch die Herausforderung angenommen, die die bergische Landschaft Mülheims, dies- und jenseits der Ruhr zu bieten hat.

"Das war Adrenalin pur!", sagen Nicole Appelmann und Stefan Ponto

"Das war Adrenalin pur. Das Wetter stimmte. Die Stimmung war klasse und an der Wegstrecke haben uns die Menschen begeistert angefeuert und uns so über die Strecke getragen. Das war für uns ein Gänsehautgefühl!", beschreiben Nicole und Stefan die außergewöhnliche Atmosphäre im karnevalstrainierten Köln. Nicht nur von der weitgehend barrierefreien Strecke, sondern auch vom Catering-Service für die Marathonläufer, unter denen insgesamt 29 inklusive Staffeln waren, sind Ponto und Appelmann angetan.

Die Beiden laufen, auch abseits von Marathon-Veranstaltungen, regelmäßig vor und nach ihrer Arbeit als Technischer Projektmanager in der Telekommunikationsbranche und als kaufmännische Angestellte. "Damit," so sagen sie: "bekommt man den Kopf frei und gewinnt mentale Stärke."

Neben Appelmann und Ponto waren auch die aus den Reihen der Mülheimer Maulwürfe kommenden Guides, Maik Joosten, Marion Edgens, als Begleitläufer anderer Blind Runner beim Köln-Marathon mit von der Partie, ebenso wie die Lauftrainerin der Maulwürfe des SC Eintracht 1943, Anja Daniel-Appelmann, Team-Chauffeur, Jürgen Killmann und Nicole Appelmanns Arbeitgeber Medion, der für die Ausstattung der Mülheimer Crew sorgte,

Nach ihrem Kölner Erfolgserlebnis, wollen Nicole Appelmann und Stefan Ponto, mit möglichst vielen Mitläufern aus den Reihen der Eintracht-Maulwürfe 2023 an den verschiedenen Mülheimer Laufevents teilnehmen.

Zum SC Eintracht 1943

Autor:

Thomas Emons aus Mülheim an der Ruhr

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